Rezension

gefühlvolle Geschichte eines gesellschaftlich bedeutsamen Themas

The Ivy Years - Solange wir schweigen - Sarina Bowen

The Ivy Years - Solange wir schweigen
von Sarina Bowen

Bewertet mit 4 Sternen

Michael Graham hat seine Vorliebe für Männer immer gut, hinter seinen zahlreichen Affären mit seinen Mitschülerinnen, versteckt.

Als der neue Mitschüler, John Rikker, Mitglied im Eishockeyteam wird,

könnte der Grahams sorgfältig aufgebaute Fassade zum Einsturz bringen.

Nach einem Jahr der Demütigung, wagt Rikker am Harkness College einen Neuanfang

und abgesehen von ein paar Sticheleien, scheint ihm das auch gegönnt zu sein.

Wäre da nur nicht Graham, der nicht nur so tut, als würden sie sich nicht kennen,

sondern ihm auch das Gefühl vermittelt unerwünscht zu sein.

Dabei sehnt sich Rikker nach nichts mehr, als Graham noch einmal so nah zu sein, wie vor ein paar Jahren … als sie nur zwei Jungen waren, die die Liebe entdeckten ...

 

„The Ivy Years – Solange wir schweigen“ ist der dritte Band in der gleichnamigen New-Adult-Reihe von Sarina Bowen.

Dieser widmet sich der eindrucksvollen Geschichte

des gleichgeschlechtlichen Paars Graham und Rikker -

einer Lovestory, die nahezu aus dem Leben stammen könnte. ;)

 

Obwohl ich mich nicht unbedingt zu den Liebhabern von Gay-Romanzen zählen würde,

bin ich doch nicht abgeneigt, diese als Teil einer Reihe zu lesen.

Und da, die Ivy-Years-Serie bisher mit schönen Geschichten überzeugen konnte,

stand natürlich fest, dass ich früher oder später eben auch die Lovestory von Graham und Rikker lesen würde/ wollte.

 

Nachdem ich den Klappentext gelesen hatte,

war mein Interesse natürlich geweckt worden.

Das Cover ist wieder sehr nett anzuschauen, und gliedert sich gut in Reihe ein.

Die Farbkombination ist sehr harmonisch!

 

Der Schreibstil ist wieder sehr locker und leicht.

Sabrina Bowen schafft es einfach immer wieder

mich in den Bann ihrer Geschichten zu ziehen.

Hier, wird diese mit den sich abwechselnden Perspektiven von Graham und Rikker zum Leben erweckt.

Trotzdem deutlich gekennzeichnet ist, aus wessen Sichtweisen gerade erzählt wird,

fand ich es doch manchmal verwirrend – vielleicht, weil die zwei heranwachsenden Männer sich oftmals sehr ähnlich sind …

 

Sowohl Graham, als auch Rikker, erfüllt aber ein ganz typisches Klischee.

Während Rikker, nach einem gezwungenem Outing, inzwischen offen mit seiner Sexualität umgeht, ist Graham, der, der es vertuscht und alles tut, um seine Mitmenschen zu täuschen.

Obwohl mir diese deutliche Klassifizierung der beiden gut gefiel,

raubte mir vor allem Graham in dieser Situation mit seinem störrischen Verhalten auf Dauer die Nerven!

Nichtsdestotrotz, habe ich Beide sehr ins Herz geschlossen.

Sie verkörpern stark und schwach.

Wer von ihnen, welchen Part übernimmt,

ist immer abhängig von der jeweiligen Situation,

und somit nur schwer eindeutig festzulegen.

Somit sind sie irgendwie, wie Yin und Yang.

 

Von Beginn an, fühlte ich mich wieder, wie daheim, am Harkness College.

Trotz des, leider immer noch, gesellschaftskritischen Themas,

ist es der Autorin gelungen eine mitreißende und gefühlvolle Geschichte zu erschaffen.

Die Hauptaspekte der Story lassen sich bei diesem Thema zwar schon im Vorfeld erahnen,

trotzdem ist es der Autorin auch gelungen, ganz neue Bezüge zu schaffen.

So, spielt nicht nur, das Ansehen in der Gesellschaft und in der Familie,

eine große Rolle,

sondern auch eine neu entstehende Freundschaften und die Einbindung des Ex.

Nichtsdestotrotz, dreht es sich manchmal auch im Kreis und bleibt gelegentlich etwas spannungslos.

Insgesamt, hat mich die Liebesgeschichte von Graham und Rikker

aber wunderbar unterhalten – eine gelungene Umsetzung, gefühlvoll und bedeutsam!

 

Ich vergebe 4 von 5 Sterne.