Rezension

Gefühlvolles Debüt

Liebe ist was für Idioten. Wie mich. - Sabine Schoder

Liebe ist was für Idioten. Wie mich.
von Sabine Schoder

Bewertet mit 5 Sternen

In dieser Geschichte geht es um Viki, gerade 17 Jahre alt geworden und mit vielen Problemen belastet, ihre Mutter verstorben, ihr Vater Alkoholiker ist sie durch und durch Zynikerin. Bei ihrer Geburtstagsfeier im Club trifft sie auf Jay, der Bad Boy der Schule, der von den Mädchen umschwärmt wird und der Sänger der Schülerband Major Malfunction ist. Eigentlich kann sie ihn nicht leiden, aber nach einer durchkifften Nacht landen die beiden im Bett. So war das eigentlich alles gar nicht geplant und zwar von beiden Seiten aus nicht und vor lauter Wut auf Jay, sagt Viki dessen Mutter, dass Jay wohl Probleme mit Drogen habe. Was sie mit dieser Aussage lostritt, hätte sie allerdings so nicht erwartet und das Jay scheinbar viel mehr ist, als bis jetzt angenommen, hätte sie noch viel weniger geahnt.
Ich muss zugeben, dass mich dieses Buch durchweg überrascht hat, ohne große Erwartungen habe ich angefangen zu lesen und konnte einfach nicht mehr aufhören. Sabine Schoder hat ein umwerfendes Debüt geschrieben und überzeugt nicht nur mit einem jugendlichen, flüssigen Schreibstil sondern auch mit durchweg echt wirkenden Charakteren. Dadurch, dass der Roman aus Vikis Sicht geschrieben wird, erlebt man, wie sie sich wandelt und aus einer selbstironischen Zynikerin ein Mädchen voller Hoffnung wird. Viki ist durchweg überzeugend dargestellt, allein durch die Tatsache, das sie mit ihrem alkoholabhängigen und teilweise sogar gewalttätigen Vater zusammenlebt, hat sie alles andere als ein rosiges Weltbild und dieses trägt sie deutlich nach aussen. Ihre gedanklichen Kommentare waren so voller Ironie, dass sie mich, obwohl doch so ernst gemeint, haben schmunzeln lassen. Aber auch Jay hat mich überzeugen und berühren können. Der zunächst oberflächliche, reiche Bad Boy hatte viel mehr zu bieten als nur dumme Sprüche.
Mein Fazit: dieses Buch hat mich in jeder Lage überzeugen können, mit viel Gefühl und auch mit viel Gefühl für ihre eigenen Charaktere erzählt Sabine Schoder eine Geschichte über Freundschaft und Liebe, aber ohne eine rosarote Brille zu tragen. Auch vor Themen wie Drogen, Alkohol und häuslicher Gewalt macht sie keinen Halt. Ganz klare Leseempfehlung!