Rezension

Gefühlvolles Familiendrama

Der verborgene Garten - Kate Morton

Der verborgene Garten
von Kate Morton

Bewertet mit 5 Sternen

Der verborgene Garten ist das zweite Buch von Kate Morton und das erste, das ich von ihr gelesen habe. Es vereint die Geschichte von drei Frauen aus unterschiedlichen Generationen:
Anfang des 20. Jahrhunderts wird Eliza, auch die Autorin genannt, nach dem Tod ihrer Mutter und dem späteren Tod ihres Bruders nach Blackhurst Manor gebracht. Es ist das Anwesen der Adelsfamilie Mountrachet. Dort verbringt sie viel Zeit mit dem Garten des Anwesens und dem Schreiben von Geschichten und freundet sich mit Rose, der kränklichen Tochter der Mountrachets an. Doch ein ungewöhnliches Versprechen überschattet Jahre später die Freundschaft der beiden.
In Australien bricht für Nell 1930 eine Welt zusammen, als sie an ihrem 21. Geburtstag erfährt, dass sie adoptiert wurde. Ihr Adoptivvater fand sie allein auf einem Schiff aus England kommend. Sie war gerade vier Jahre alt und hatte nur einen Koffer mit einem Märchenbuch bei sich. Um herauszufinden wer ihre leiblichen Eltern waren und warum sie mutterseelenallein auf einem Schiff nach Australien war, macht sich Nell in den 70ern auf die Suche nach ihrer Vergangenheit.
Im Jahr 2005 erbt Cassandra von ihrer Großmutter Nell ein Cottage in Cornwall. Verwundert warum ihre geliebte Grioßmutter ein Anwesen in England gekauft hat, macht sie sich dort auf die Suche nach Antworten und deckt dabei ein dunkles Familiengeheimnis auf.

Kate Morton hat mit Der verborgene Garten ein phantsie- und gefühlvolles Familiendrama verfasst. Durch die Zeitsprünge ist der Roman von der ersten bis zur letzte Seite spannend und die 640 Seiten sind schnell gelesen. Die Figuren sind so liebevoll gestaltet, dass ich sie mir nicht nur bildlich vorstellen konnte, sondern sie auch alle in mein Herz geschlossen habe. Trotz der Zeitsprünge und der Vielzahl der Figuren verliert man nie den Überblick und erfährt Stück für Stück warum es zu dem schrecklichen Familiengeheimnis gekommen ist und was die drei Hauptfiguren Eliza, Nell und Cassandra verbindet. Besonders schön, fand ich, dass man die von Eliza verfassten Märchen nachlesen konnte und das auch sie ein Schlüssel zur Auflösung des Geheimnisses waren. Einen kleinen Kritikpunkt habe ich trotzdem: Zum Ende des Buches soll der Leser auf eine falsche Fährte gelockt werden, was ich von sofort durchschauen konnte. Das fand ich etwas schade, weil es mir einen Aha-Moment genommen hat. Aber durch die anderen spannenden Auflösungen und die wunderschöne Story verzeihe ich dem Roman diesen kleinen Fehler und gebe die volle Punktzahl von 5 Sternen.