Rezension

Gefundene Geschichten

Mr. Peardews Sammlung der verlorenen Dinge - Ruth Hogan

Mr. Peardews Sammlung der verlorenen Dinge
von Ruth Hogan

Bewertet mit 4 Sternen

Ein Frauenroman

Verloren – hat Anthony die Frau seines Lebens, die er heiraten wollte, am gleichen Tag wie er auch das Medaillon mit der heiligen Therese der Rosen, das ihm seine Therese zum Dank für den für sie angelegten Rosengarten schenkte, so dass es ihn immer an sie erinnert, verloren hat.

Verloren – hat Laura ihr Selbstbewusstsein, als die Ehe mit Dandy Vince scheitert, für den sie auf ein Studium verzichtete und immer mehr Kompromisse einging.

Verloren – wenn auch im übertragenen Sinne, hat Eunice an ihrem 21. Geburtstag den Mann, den sie Zeit ihres Lebens lieben wird.

Gefunden – hat Anthony seither eine Menge Dinge, die er liebevoll aufbewahrt, um sie irgendwann an ihre Besitzer zurückzugeben. Dies in der Hoffnung, dass er selbst irgendwann auch Thereses Anhänger zurückbekommen wird. In der Zwischenzeit schreibt der Schriftsteller Geschichten rund um die gefundenen Gegenstände.

Gefunden – hat Laura eine Anstellung bei Anthony, die ihr Leben verändern, ihr neue Freunde und eine Aufgabe bescheren wird.

Gefunden – hat Eunice den für sie wunderbarsten Job der Welt beim charismatischen Verleger Bomber.

Zwei Handlungsstränge, die Sequenzen aus dem Leben von Anthony, Laura, Eunice und Bomber nachzeichnen, kapitelweise nicht zu viel verraten, so dass immer wieder lose Enden zusammenfinden. Eingestreut sind die Momente des Verlusts der Gegenstände, die Anthony akribisch verwahrt, und die einen Einblick in die Schicksale ihrer Besitzerinnen und Besitzer geben.

Themen wie – unter anderem – Freundschaft, Behinderung, Homosexualität, ältere Frau liebt jüngeren Mann, unerwiderte Liebe, Krankheiten, Tod und Verlust in allen möglichen Facetten sind Teil der Geschichte.

Emotional, wunderhübsch erzählt, mit runden und interessanten Charakteren.