Rezension

Gegensätze ziehen sich an

Verborgene Anziehung -

Verborgene Anziehung
von Anja Langrock

Bewertet mit 2.5 Sternen

Zu oberflächlich und klischeehaft

„Verborgene Anziehung“ von Anja Langrock ist der erste Band ihrer Millionaire's Crush Reihe.

Der Hamburger Reederei-Erbe Raphael Andersen hat nach einer schweren Enttäuschung durch die Frau, die er für seine große Liebe gehalten hatte und heiraten wollte, das Vertrauen in sämtliche Frauen verloren. Also genießt er sein unabhängiges Singleleben und trifft niemals eine seiner Affären zweimal. Als er wortwörtlich mit der hübschen Grundschullehrerin Emilia zusammenprallt, stellt er jedoch erstmals seine Prinzipien in Frage. Emilia geht ihm nicht mehr aus dem Kopf, vor allem, als sie sich als Freundin der Partnerin seines besten Freundes entpuppt. Emilia geht es nicht anders, denn auch sie kann den attraktiven Raphael nicht vergessen. Aber ihre unterschiedlichen Lebenswelten sind nur schwer kompatibel.

 

Der Schreibstil von Anja Langrock liest sich leicht und flüssig, so dass man schnell in die Handlung einsteigen kann. Gleich im Prolog erfahren wir, warum Raphael sein Herz dermaßen verschlossen hat und seine Gründe sind in diesem Moment auch ganz klar nachvollziehbar.

Emilia ist ein liebenswerter Charakter, aber ich fand sie an vielen Stellen fast schon zu lieb und ehrlich gesagt ziemlich naiv. Das wird zwar im Laufe der Handlung ein wenig besser, aber gerade am Anfang konnte ich ihre rosarote Brille bezüglich Raphael absolut nicht nachvollziehen.

Raphael erinnert mich zu Beginn an ein Kindergartenkind im Sandkasten, der das Mädchen, das er mag, lieber mit der Schaufel schlägt, anstatt sie zu umarmen. Ich persönlich konnte nichts Tolles an ihm finden, denn sein Verhalten ging gar nicht. Zu seinem Glück hält ihm Emilia, warum auch immer, wiederholt die andere Wange hin, bis er sich endlich einkriegt und nach gefühlt 5 Minuten echten Gesprächen gleich mit dem L-Wort um sich wirft.

So richtig konnten mich die angesprochenen Gefühle hier nicht überzeugen, denn ich habe die Entwicklung der Emotionen weder spüren noch nachempfinden können. Es wird von Liebe gesprochen, obwohl beide weder wirklich Zeit miteinander verbracht haben, noch tiefgründige Gespräche geführt haben. Ich will aber positiv anmerken, dass sich das im Laufe der Story und ihrer Beziehung tatsächlich bessert und ich ihnen dann ihre gegenseitige Anziehung auch abnehme. Trotzdem sind für meinen Geschmack einfach zu viele Klischees verbaut.

 

Mein Fazit:

Nette Lovestory für leichte Lesestunden.