Rezension

Geheimnisse

Stigmata - Beatrix Gurian

Stigmata
von Beatrix Gurian

Klappentext:
Kurz nach dem Tod ihrer Mutter erhält Emma von einem unbekannten Absender eine alte Schwarz-Weiß-Fotografie, die ein Kleinkind zeigt. Dem Foto beigefügt ist die rätselhafte Aufforderung, die Mörder ihrer Mutter zu suchen. Angeblich soll Emma die Täter in einem Jugendcamp finden, das in einem abgelegenen Schloss in den Bergen stattfindet. Dort stößt sie immer wieder auf unheimliche Fotografien aus der Vergangenheit des Schlosses. Und auch in der Gegenwart häufen sich die mysteriösen Zwischenfälle …

Die Autorin:
Beatrix Mannel studierte Theater- und Literaturwissenschaften in Erlangen, Perugia und München. Danach arbeitete sie zehn Jahre als Redakteurin beim Fernsehen. Seitdem schreibt sie Romane für Kinder, Jugendliche und Erwachsene, die in mehr als zehn Sprachen übersetzt wurden. Für ihre aufwändigen Recherchen reist sie um die ganze Welt. Außerdem unterrichtet sie kreatives Schreiben für alle Altersstufen. Sie lebt mit ihrer Familie in München.

Meine Meinung:
Emma wird von einem Tag auf den anderen mit dem Tod ihrer Mutter konfrontiert. Ihr ist alles egal, sie verkriecht sich in der Wohnung, isst kaum, kann nich weinen, steht unter Schock. Das ändert ein Päckchen, das sie erhält, denn darin findet sie Hinweise, dass ihre Mutter einem Verbrechen zum Opfer gefallen ist und dass Emma zu einem besonderen Camp reisen soll, das sich in einem baufälligen, alten Schloss befindet. Zuerst kann sie gar nicht glauben, dass etwas Wahres an der Geschichte sein soll, doch sie weiß wenig über ihre Mutter und macht sich auf, um Antworten zu suchen. Antworten, die tödlich sein können.

"Stigmata" erzählt von unerfüllter Liebe, Religion, Ängsten und Zweifeln. Davon, dass man wenig über seine Mitmenschen weiß, sie leicht täuschen lassen kann, Geheimnisse hat und dass tief im Verborgenen grausame Vergangenheiten und Schicksale lauern.
Ich habe schon öfter vo Stigmatisierten gelesen und finde das Thema unheimlich spannend. Es ist gekonnt in diesen Roman verwoben, wird aber nicht als Hauptaugenmerk dargestellt, sondern nur am Rand.

Emma fand ich sehr sympathisch. Sie blieb kämpferisch, wurde immer stärker und ließ sich nicht einschüchtern. Die anderen Figuren wurden nur angezeichnet, damit nicht zu viel verraten wurde, was ich durchaus verstehen kann. Sie blieben ein wenig blass, bis zum Schluss.

Gut gefallen hat mir die etwas gruselige Atmosphäre, die nicht übermächtig war, aber dennoch ins Bild passte. Die vielen Fragen und deren Antworten, die sich um die Auflösung rankten, was um Emma gespielt wurde, bekam ich ziemlich früh heraus, was der Handlung aber keinen Abbruch tat.
Ich fühlte mich an den Film "Die unbarmherzigen Schwestern" erinnert, und das Finale glich einem Teil der "Scream"-Reihe. Wer diese kennt, weiß, was ich meine. Es gab einige Parallelen. Ich fand es nicht schlimm, denn die Frage ist, wie man die Geschichte verpackt, und das ist äußerst gut gelungen.

Der Arena-Verlag hat das Buch super schön gestaltet, angefangen von dem Cover, bis zu den Bildern und der Gestaltung der einzelnen Seiten.

Stigmata wird in drei Ebenen erzählt, unterhält gut, lässt den Leser/die Leserin nachdenklich zurück, ist geheimnisvoll, an einigen Stellen überraschend und besitzt viel Atmosphäre.

4 Sterne.