Rezension

Geheimnisse...

Friedhofstraße 43 - Ein Gespenst kommt selten allein - Kate Klise

Friedhofstraße 43 - Ein Gespenst kommt selten allein
von Kate Klise

Bewertet mit 4.5 Sternen

Gleich zwei Gespenster treiben hier ihr Unwesen - eine teilweise rührende, in jedem Fall sehr unterhaltsame Folge aus der Kinderbuchreihe...

Severin ist überglücklich: Ein riesiger, zotteliger Hund ist ihm von der Bibliothek nach Hause gefolgt. Der Junge hatte sich schon immer einen Hund gewünscht! Gespenst Olivia und die Nachbarn sind von dem neuen Bewohner der Friedhofstraße 43 allerdings weniger begeistert. Sein Gebell könnte Tote wecken! Der rechtmäßige Besitzer des Tiers meldet sich nicht - wie sollte er auch? Handelt es sich doch um den kürzlich verstorbenen Noah Schmöller, Schauderburgs beliebten Millionär. Der Mann hatte zweifellos Humor! Noch über den Tod hinaus bringt er seine beiden Kinder und die ganze Stadt mit rätselhaften Limericks auf Trab. Kurz vor Eröffnung des Testaments taucht dann plötzlich ein weiteres Gespenst auf, denn: Ein Gespenst kommt selten allein!

Der riesige Hund, der dem 11jährigen Severin nach Hause gefolgt ist, spaltet die kleine, sonderbare Familie. Während das Gespenst Olivia sich im Grunde gegen den Hund ausspricht - sie ist einfach ein Katzenmensch, ähm, Katzengespenst -, verlangt der alternde Schriftsteller Ignaz B. Griesgram, dass Severin zumindest erst einmal herausfinden soll, wem der Hund denn eigentlich gehört. Danach werde man weitersehen.

Tatsächlich findet Severin sehr schnell heraus, dass der Hund namens Heimlich dem kürzlich verstorbenen Millionär Noah Schmöller gehörte - doch seine Erben machen bislang keine Anstalten, sich des Hundes anzunehmen. Severin beschließt, sein Wissen zu verheimlichen und setzt dadurch ohne es zu wollen eine ganze Kette von Ereignissen in Gang.

Die Erben von Noah Schmöller sind dessen beiden Kinder - Tochter und Sohn sind sich von jeher spinnefeind. Vorausahnend, dass die Erbschaft zu weiterem Zank führen würde, hat der Millionär ganz eigene Vorkehrungen getroffen. Seine beiden Kinder müssen auf die Suche nach seinem Vermögen gehen - einzige Hinweise sind dabei gelegentlich auftauchende Limericks, die jedoch oft eher verwirren als weiterzuhelfen. Ob es Noah Schmöller gelingen wird, aus den beiden Streithähnen Verbündete zu machen?

Eine nette, sehr unterhaltsame Folge voller witziger Einfälle hat Kate Klise da verfasst. Auch unangenehme Themen wie Lügen und Strafen werden hier kindgerecht aufgegriffen, und am Ende wird es sogar ein wenig rührend. Vor allem aber wird auch diesmal wieder in Form von Briefen, Zeitungsartikeln, Gedichten und Anwaltsschreiben erzählt, was dieser Kinderbuchreihe eine besondere Note verleiht. Aufgehübscht wird das Buch auch diesmal wieder durch zahlreiche Illustrationen, was der Erzählung noch zusätzlich ein passendes Flair verleiht. 

Alles in allem eine nette Geistergeschichte für Kinder zwischen 10 und 12 Jahren, kaum gruselig, jedoch unterhaltsam und nachdenklich - eine gelungene Mischung... Macht in jedem Fall Lust auf weitere Folgebände! 

 

© Parden