Rezension

Geheimnisvolle Rätsel, Morde und Verfolgungsjagden

Der Blackthorn-Code - Das Vermächtnis des Alchemisten
von Kevin Sands

Bewertet mit 4.5 Sternen

„Bauen wir eine Kanone“, sagte ich. (Seite 11)

Damit beginnt das Buch und nimmt den Leser somit sofort in eine spannende Geschichte mit. Die Geschichte wird aus der Perspektive von Christopher erzählt, der frech, kreativ und abenteuerlustig ist und im London des Jahres 1665 seine Ausbildung zum Apotheker macht. An seiner Seite steht sein loyaler und etwas vorsichtiger Freund Tom, der aber immer bei den gefährlichen Aktionen von Christopher dabei ist und mit ihm ein sympatisches Protagonisten-Duo bildet.

Das Buch bietet geheimnisvolle Morde, Rätsel, die zu einem großen Geheimnis führen und die immer wieder spannende mystisch-anmutende Alchemie. Bei einigen der Rätsel, die in dem Buch vorkommen, kann man auch gut mitraten oder zumindest den Protagonisten mit Spannung beim Lösen der Rätsel begleiten. Der Verlag wirbt mit der Aussage: „Verschwörungen, Intrigen, Gefahr - der Da-Vinci-Code für Leser ab 11“. Dieser Aussage kann ich mich vollkommen anschließen.

Die Handlung verläuft allerdings nicht durchgehend chronologisch, sondern beinhaltet Rückblenden, die oft plötzlich auftauchen. Manchmal kamen sie mir etwas willkürlich platziert vor und während ich die Rückblende las, vergaß ich, was in der Gegenwart passierte. Dies konnte mir auch mein Bruder (13 Jahre alt) bestätigen, dem diese Sprünge ebenfalls aufgefallen waren. Ein Beispiel aus dem Buch: Christopher trifft auf dem Weg durch die Stadt ein Mädchen, dass er aus seiner Kindheit im Waisenhaus kennt → Erinnerungen an seine Zeit im Waisenhaus und wie er dazu kam, eine Apothekerlehre zu beginnen → Wieder in der Gegenwart, wo er anfängt sich mit dem Mädchen und ihren Freunden zu unterhalten.
Die Rückblenden sind nie länger als 2-3 Seiten, doch für den Erzählfluss wäre es vielleicht besser gewesen, diese zu bündeln und nicht scheinbar „zufällig“ einzuflechten. Trotz der möglichen kurzzeitigen Verwirrung, lässt sich die Geschichte flüssig lesen.

Ein weiterer kleiner Mangel ist der gelegentliche Gebrauch von Wörtern, von denen ich vermute, dass nicht alle Leser der Zielgruppe diese verstehen. So wurde zum Beispiel das Wort „scharwenzeln“ benutzt – Das mag vielleicht zu der Zeit passen, in der das Buch spielt, und somit auch die richtige Stimmung erzeugen, doch ich kann mir vorstellen, dass so eine Ausdruckweise gerade jüngere Leser verwirren könnte. Doch zum Glück tauchen solche Wörter nicht allzu oft auf, sodass sie häufig auch einfach überlesen werden können.

► Fazit ◄ 

Alles in allem ist das Buch sehr gut gelungen und ich denke, dass sowohl jüngere als auch ältere Leser ihren Spaß mit dem Buch haben werden.. Zumindest hat mein Bruder (13 J.), der kein Vielleser ist, mir gesagt, dass er das Buch sehr spannend findet und gerne weiterlesen möchte.

Durch die viele Action und Verfolgungsjagden bringt es eine große Portion Spannung mit und kann so den Leser in der Geschichte fesseln. „Der Blackthorn Code – Das Vermächtnis des Alchemisten“ hat zwar kleinere Mängel, die mir beim Lesen direkt aufgefallen sind, doch diese waren nie so gravierend, dass sie mich aus der Geschichte geworfen oder mir die Lust am Lesen genommen hätten. Tatsächlich habe ich mit den Protagonisten mitgefiebert und wollte unbedingt die Rätsel lösen, die zu dem großen Geheimnis führten. 

* Ich bedanke mich beim Verlag für das Rezensionsexemplar. 
* Meine Meinung bleibt davon unbeeinflusst.