Rezension

Geht so ... Phänomenale Welt, aber der Erzählstil ist überhaupt nicht meins

Der Wüstenplanet 01. Der Wüstenplanet - Frank Herbert

Der Wüstenplanet 01. Der Wüstenplanet
von Frank Herbert

Immer wieder begegnete mir „Der Wüstenplanet“ – DIE Si-Fi-Saga schlechthin (so sagen jedenfalls viele). Nun habe ich mir den Wälzer angetan und wahrscheinlich komme ich mit der Lektüre ein paar Jahrzehnte zu spät. Entweder bin ich schon zu alt, um mich faszinieren lassen oder der 1965er Erzählstil ist nicht meines. Kann auch sein, dass es eine schlechte Übersetzung ist, denn ständig stolperte ich über hölzerne, konstruierte Formulierungen (Ich beziehe mich auf die Ausgabe von Heyne 2001, vielleicht ist die neue Übersetzung von 2016 ja besser ….)

Die Welt, die Frank Herbert erschaffen hat, ist zweifelsohne faszinierend und gut durchdacht: eine eigene Ökologie, eine eigene Mythologie, ungewöhnliche Technologie, komplizierte Verwandtschaftsverhältnisse und diverse „Clans“ mit eigenen Bestrebungen. Wirklich toll!
Aber dann die Figuren … die sind extrem blass und selbst die Hauptcharaktere konnte ich nur schwer fassen. Möglicherweise liegt es daran, dass die Handlung in erster Linie durch Dialoge vorangetrieben wird. So bekommt man vom „Endkampf“ direkt kaum etwas mit und weiß nur, wer wen in welcher Schlacht wie besiegt, weil es danach diverse Versammlungen / Treffen gibt. Auch von den emotionalen Zuständen der Personen erfährt man nur nebenbei (wie z.B. von der Verbindung der Hauptperson zu seiner Liebsten). Da wäre bei fast 1000 Seiten sicher mehr drin gewesen …
Vielleicht sind die nachfolgenden Bände besser – aber ich war schon froh, dass ich Band 1 „durchgehalten“ habe.