Rezension

Geht unter die Haut

Venuto al mondo - Margaret Mazzantini

Venuto al mondo
von Margaret Mazzantini

Bewertet mit 5 Sternen

Wie weit geht eine Frau, wenn sie sich nichts sehnlicher wünscht als ein Kind? Welche Wege dorthin bietet Osteuropa, bietet ein Krieg?

"Venuto al mondo" (Das schönste Wort der Welt) nimmt den Leser mit in ein tiefes seeliches Dilemma - und noch ein Stück weiter. Mitten hinein in den Jugoslawienkrieg in den 1990er Jahren. Es ist eine Reise aus der Dunkelheit der Vergangenheit in ein Licht der Gegenwart. Wird das Licht erstrahlen oder mit zu grell sein und schmerzlich blenden?

Amazon: Eines Morgens lässt die Mittfünfzigerin Gemma ihr Leben in Rom hinter sich und fliegt mit ihrem Sohn Pietro nach Sarajevo. Die Stadt ist schwer gezeichnet von vier schrecklichen Kriegsjahren. Sie werden erwartet von Gojko, der Gemma während der Olympischen Winterspiele 1984 mit der Liebe ihres Lebens bekannt gemacht hat: mit Diego, dem wilden Fotografen aus Genua. Er lebt nicht mehr, doch ein paar seiner Arbeiten werden jetzt zur Erinnerung an den Bosnienkrieg ausgestellt.
Gemma wird von der Vergangenheit eingeholt. Die süße, unschuldige Zeit vor dem Krieg: zwei furchtlose junge Menschen und ihre leidenschaftliche, bedingungslose Liebe in einer unversehrten Stadt. Auf immer ist diese Liebe untrennbar an Sarajevo gebunden. Dort kam 1992, während die ersten Bomben fielen, der von Gemma so heiß ersehnte und erkämpfte gemeinsame Sohn zur Welt. Und das, obwohl sie doch unfruchtbar war …
Wie der Krieg und diese Geburt schicksalhaft verknüpft sind, wie Liebende sich finden und zueinanderhalten und wie zuletzt Güte, Hoffnung und Gerechtigkeit siegen, davon erzählt Margaret Mazzantini so mitreißend, wie man es selten gelesen hat.

Empfehlung als Buch wunderbarer Worte mit Tiefgang bis ins Innerste.

Eine wunderschöne Geschichte über Lieben und Leben.