Geht unter die Haut - sehr berührende & dramatische Liebesgeschichte!
Bewertet mit 4.5 Sternen
(Übersetzer: Susanne Goga-Klinkenberg)
Elspeth - eine schottische Schriftstellerin - hat bereits diverse Gedichtbände veröffentlicht, als sie im Jahre 1912 ein Fanbrief aus Illinois von einem Studenten namens David Graham erreicht. Extrem überrascht und verzückt, antwortet sie und daraus ergibt sich eine wunderbare Brieffreundschaft. Aus Freundschaft entwickelt sich nach und nach mehr, doch ist es für beide eine schwierige Situation, denn der 1. Weltkrieg bricht aus, Elsbeth ist verheiratet, David verlobt und es trennt sie zudem ein Ozean.
Viele Jahre später - wir schreiben das Jahr 1940 - findet Elsbeths Tochter Margaret bei ihrer Mutter durch Zufall einen Koffer voller Briefe - inniger Liebesbriefe. Adressat ist immer eine gewisse Sue. Da nun auch - zu Beginn des 2. Weltkrieges - ihre Mutter verschwindet, nimmt sich Margaret der Briefe an und versucht das Geheimnis dieser zu ergründen. Dabei stößt sie auf unglaubliche Erkenntnisse...
Ein Roman, welcher komplett aus Briefen besteht - was für eine wunderbare Sache! Der Briefwechsel von Elsbeth und David wechselt sich ab mit einem Briefwechsel lange Zeit danach von Margaret und ihrem Freund Paul, der in den Krieg gezogen ist. Besonders die Briefe von Elsbeth und David sind anfangs wunderbar amüsant -sie sprühen vor Freude und Witz. Es wird im Laufe der Zeit auch ganz deutlich eine Veränderung ihrer Beziehung sichtbar, die mich immer ganz besonders gefesselt hat. Die Briefe von Margaret später haben einen wunderbar aufklärenden Charakter, denn sie selbst hat von ihrer Mutter niemals etwas über David erfahren. Außerdem bleibt bei Elsbeth und David noch einiges offen, was es zu klären gilt. Durch dieses Aufarbeiten der Vergangenheit nimmt das Buch an Spannung zu, außerdem werden Geschehnisse der Weltkriege einbezogen, die dramatische und berührende Ereignisse nach sich ziehen.
Fazit: Jessica Brockmole hat mit "Eine Liebe über dem Meer" ein wunderschönes Debüt abgeliefert. Ich bin eigentlich kein Liebesgeschichten-Fan, aber hier konnte ich nicht aufhören zu lesen, mitzufühlen und mitzufiebern. Die Briefform dieses Romans ist großartig gelungen und zieht den Leser mit hinein in die Welt der Schreiberlinge. Sehr tief... Teilweise geht er so unter die Haut, dass ich feuchte Augen bekam (und das ist selten^^). Okay, ganz ohne Kitsch kommt er nicht aus, aber es ist sehr dezent. Ein Roman voller Wärme - ein wahnsinnig emotionales Buchhighlight in diesem Jahr für mich :-)