Rezension

Geister mal anders

Phantasmen - Kai Meyer

Phantasmen
von Kai Meyer

Sie sind einfach nur da. Sie tun nichts. Sobalt sie erscheinen, drehen sie sich nach Westen und das war´s. Man kann durch sie durchgehen, es passiert nichts. Was sie jedoch tun ist leuchten wie eine Lampe. Das nervt etwas, aber sonst...?

Nein, leider ist es nicht ganz so einfach.

Denn Kai Meyer wollte uns eine Mystery Geschichte schreiben. Und das hat er auch getan.

Das Buch ist in der "Ich" Perspektive geschrieben und die Erzählerin ist Rain. Sie ist eine junge Frau, wie alt genau wird uns nicht gesagt, nur, das sie volljährig ist und ihre jüngere Schwester bei sich hat, Emma.Die ist 17.

Beide sind mit einem ziemlich kaputten Mini nach Spanien unterwegs, weil dort in der Wüste ihre Eltern mit einem Flugzeug abgestürzt sind.

Da die Geister neben den Verstorbenen auftauchen, ist die Möglichkeit gegeben, sich zu verabschieden. Zwar reden die Geister nicht, sie erkennen auch keinen, aber sie sind da. Das ist in diesem Fall der Ansporn für Rain.

An der Absturzstelle sind sie nicht allein, denn dort wartet noch ein Man, der sich einer Licht - Sekte angeschlossen hat. Er will allerdings mit Rain und Emma nicht sonderlich viel zu tun haben und so warten die Herrschaften mit einigem Abstand auf das Erscheinen der Geister. Und sie tauchen auf. Rain und Emma gehen hin und wollen sich verabschieden, als sie sehen, das die Geister lächeln. Und das boshaft. So boshaft, das Rain es mit der Angst zu tun bekommt und ihre Schwester hinter sich herzieht, weg von den Geistern und weg aus dem Lichtpegel. Eine weise Entscheidung, denn der Man, welcher dort sich zum beten hingekniet hatte, griff sich an die Brust und brach wenig später zusammen und blieb liegen.

Was ist denn passiert? Tja...

 

Ich habe dieses Buch am Anfang sehr gut gefunden, weil sich Kai Meyer uns alles erklärt, was und wie es mit den Geistern so auf sich hat.

Doch dann knallt er so viel Action in die Geschichte, das man kaum hinterher kommt. Rain und Emma müssen fliehen, irgendwelche Söldner kommen und verfolgen ihre Ziele, Rain und ihre Schwester sind irgendwie immer in der Nähe und versuchen ihnen aus dem Weg zu gehen, was allerdings nicht so klappt....

Knall auf Fall passieren viele Dinge.

Diese Abwechslung aus Tempo und etwas ruhigeren Passagen war mir persönlich schon fast zu schnell. Am Ende nimmt der Autor das Tempo ganz raus.

Und damit auch die Spannung. Das ist nicht besonders nett, wenn man mich fragt. Immerhin hat erl eine Geschichte geschrieben, die zwar dystopisch ist, jedoch nicht ganz so schwer im Magen liegt.

Es passiert zwar noch was, jedoch fehlt mir persönlich die Spannung. Vielleicht, weil am Anfang so voll durchgestartet wurde.

Zudem werden einige Dinge einfach nicht aufgeklärt, zum Beispiel, wie lange die Geister lächeln und wann sie wieder aufhören. Diese Zeitspanne hätte mir persönlich sehr geholfen, den Spannungsbogen aufrecht zu halten. Aber nein: Die Geister lächeln, Rain und Emma fliehen, wenig später sind sie in Sicherheit - fertig.

Daraus hätte Herr Meyer VIEL mehr machen können. Mit einer Art Countdown, der angezeigt wird usw. Aber er hat sich anders entschieden.

Vielleicht möchte Herr Meyer ja auch einen zweiten Band noch rausbringen... Luft und Fragen sind da.

 

Fazit:

Eine Dystopie mit wesentlich weniger Schwere, dafür aber mit Traurigkeit gefüllt.