Rezension

Geistergeschichte für Erwachsene

Geisterfjord - Yrsa Sigurdardottir

Geisterfjord
von Yrsa Sigurdardottir

Bewertet mit 5 Sternen

In "Geisterfjord" geht es ein mal um drei Erwachsene die im Winter tief in die Westfjorde reisen, um ein neu gekauftes, altes Haus zu renovieren und zum anderen um einen Vater der seinen Sohn verloren hat und in einer anderen Stadt mit neuem Job verucht, neu anzufangen.

Die drei Erwachsenen erfahren mit der Zeit immer intensiver, dass der Ort an dem sie sich befinden von etwas heimgesucht wird, das man nicht greifen kann und geraten in immer kompliziertere Umstände. Und der Vater dessen Sohn gestorben ist, er ist Psychiater, merkt, dass er mit der Suche nach seinem Sohn noch nicht fertig ist..  Wie diese Fälle zusammen hängen, wid natürlich am Schluß deutlich gemacht, aber mehr möchte ich hier nicht veraten.

Da ich ein großer Yrsa - Fan bin, gefällt mir das Buch. Ich mag generell gern Bücher die in zwei Zeiten oder an zwei Orten spielen. Vorallem finde ich die Geschichte nicht so leicht zu durchschauen und habe mich zwischendurch immer wieder gefragt, wie jemand auf gegebene Schlüsse kommt, warum Dinge so passieren, wie sie passieren, ob das sein kann? Ich mag die Art, wie die Autorin die Geschichte erzählt, wie sie Spannungen aufbaut und explodieren lässt. Ja, bei einigen Stellen hat mein Herz schneller geschlagen und ich war froh, dass mein Partner ebenfalls daheim war! Die Atmosphäre und die Landschaft werden passend beschrieben, wen nötig geht die Autorin ins Deatil, aber auch nur, wenn es passt, schließlich soll es ein Krimi sein und kein Reiseführer. Auch die (neuen) Charaktere sind passend dargestellt. Ein Psychiater, der nicht an übermenschliches glaubt und eine eher kühle Polizistin; drei Erwachsene deren Beziehungen zueinander und untereinander schon verstrickter sind, als man anfangs glaubt... Hier wird kein seelischer Zustand auseinander genommen, keiner bis ins Kleinste beschrieben, immerhin steht nicht nur einer im Mittelpunkt.

 

Fazit: Man muss schon offen sein für Dinge, die sich nicht akkurat belegen lassen und etwas mystisch sind, sonst wird man wohl keinen Gefallen an "Geisterfjord" finden. Zumal der Titel hier einfach mal wirklich gut zu einem Buch passt und nichts falsches verspricht. Wer sich, so wie ich, leicht gruselt, sollte es auch besser bei Tageslicht lesen ;) Ansonsten ein typischer Yrsa-Krimi. Ob ich nach dieser Story jedoch noch immer so unbedingt nach Island möchte... Ich denke, dieses Buch und die bedrückenden und bedrängenden Stellen vergisst man so schnell nicht.