Rezension

Geistreich, bewegend, emotional

Das unerhörte Leben des Alex Woods oder warum das Universum keinen Plan hat - Gavin Extence

Das unerhörte Leben des Alex Woods oder warum das Universum keinen Plan hat
von Gavin Extence

Klappentext:
Eine Geschichte, die erzählt, wie besonders Freundschaft sein kann.

Alex Woods ist zehn Jahre alt, und er weiß, dass er nicht den konventionellsten Start ins Leben hatte. Er weiß auch, dass man sich mit einer hellseherisch begabten Mutter bei den Mitschülern nicht beliebt macht. Und Alex weiß, dass die unwahrscheinlichsten Ereignisse eintreten können – er trägt Narben, die das beweisen.
Was Alex noch nicht weiß, ist, dass er in dem übellaunigen und zurückgezogen lebenden Mr. Peterson einen ungleichen Freund finden wird. Einen Freund, der ihm sagt, dass man nur ein einziges Leben hat und dass man immer die bestmöglichen Entscheidungen treffen sollte.
Darum ist Alex, als er sieben Jahre später mit 113 Gramm Marihuana und einer Urne voller Asche an der Grenze in Dover gestoppt wird, einigermaßen sicher, dass er das Richtige getan hat …

Der Autor:
Gavin Extence, geboren 1982, wuchs in der englischen Grafschaft Lincolnshire in einem kleinen Dorf mit dem interessanten Namen Swineshead auf. In seiner Kindheit machte er eine kurze, aber glanzvolle Karriere als Schachspieler; er gewann zahlreiche nationale Turniere und reiste nach Moskau und St. Petersburg, um sich dort mit den besten jungen Denkern Russlands zu messen. Er gewann nur ein Spiel.
Sein erster Roman »Das unerhörte Leben des Alex Woods oder warum das Universum keinen Plan hat« schlug in Großbritannien ein wie ein Meteorit – Alex Woods eroberte die Herzen der Leser im Sturm und die Presse feierte den Roman als DIE Entdeckung des Jahres.
Heute lebt Gavin Extence mit seiner Familie in Sheffield und schreibt an seinem zweiten Roman.

Meine Meinung:
Das Buch beginnt damit, dass der 17-jährige Alex Woods an der Grenze vor Dover gestoppt wird. Eine Urne liegt auf dem Beifahrersitz und 113 Gramm Marihuana stecken im Handschuhfach. Nun könnte man meinen, man hat sich sein Urteil bereits gebildet, aber weit gefehlt, denn hier ist alles anders als man denkt.
In Alex Worten, mit denen der Leser/die Leserin direkt angesprochen wird, nimmt er uns auf eine Reise in die Vergangenheit mit. Eine Reise, die aus so vielen Emotionen und Begebenheiten besteht, dass man staunend in die Materie seiner Lebensgeschichte eintaucht, die hier mit 10 Jahren beginnt, denn zu dem Zeitpunkt geschah etwas sehr Merwürdiges im Leben des Jungen, das mit dem englischen Titel des Buches erklärt werden kann, der meiner Meinung nach ruhig beibehalten hätte werden können. Schon da spürt man, dass Alex etwas Besonderes ist.
Mit dem Kennenlernen von Isaac Peterson, einem bärbeißigen, älteren Mann, der im Laufe der Handlung sehr wichtig für ihn wird, und Alex auch für ihn, treffen zwei Charaktere zusammen, die nicht unterschiedlicher sein könnten, was die Dialoge, die die beiden führen, sehr humorvoll und nachdenklich machen.

Gavin Extence schafft es, unterschwelligen, trockenen Humor mit viel Dramaturgie zu paaren, und beides beißt sich nicht, wirkt nicht überfrachtet, sondern davon lebt die Geschichte.

Die Bücher Kurt Vonneguts finden Beachtung, außerdem werden viele zwischenmenschliche Themen verarbeitet.
Ich fand den Roman sehr bemerkenswert für ein Debüt, voller Wahrheit, vieler Informationen, traurigen Passagen und auch das eine ums andere Mal zum Schmunzeln.
Eine perfekte Mischung, die jedes einzelne Kapitel nur so dahinfliegen lässt.

Das Cover möchte ich gern hervorheben, das passend gestaltet ist.

Zum Lachen und Weinen, einfach nur toll!

5 Sterne.