Rezension

geklaute Kekse schmecken am besten

In den finsteren Wäldern - Richard Laymon

In den finsteren Wäldern
von Richard Laymon

Bewertet mit 5 Sternen

In den finsteren Wäldern - erschien bereits 1981 … aber wie er selbst es ausdrückte, in einer „völlig verstümmelten“ Ausgabe. Wie seine Tochter im Vorwort der neuen – erstmals im original erschienen Ausgabe schreibt, befand Laymon die damals erschienene Ausgabe als das Werk, dass seine Karriere zerstörte. Ich persönlich, kenne die verstümmelte Ausgabe nicht. Habe aber gerade innerhalb von 2 Tagen die neue – originale – Ausgabe gelesen, die seine Tochter mühselig aus alten Manuskripten wieder hergestellt hat. Und ich muss sagen, ich bin ihr sehr sehr dankbar dafür!!!

Nach dem ausführlichen Vorwort von Kelly Laymon und auch dem sehr herzlichen Nachwort von Brett McBean, war ich schon emotional auf das Buch gespannt. Und ich kann mich der Meinung vieler nur anschließen. Dieses Buch ist ein weiteres Meisterwerk des Meisters. Ich bin Kelly Laymon, sehr dankbar für ihre mühen und dem FESTA Verlag sehr dankbar, dass er dieses Werk veröffentlicht hat.

Es ist ein Laymon, wie wir ihn nicht anders kennen. Von der ersten Seite an, mitten im Geschehen. Es wird sich nicht lange mit dem Einführen der Charaktere aufgehalten, sondern wir erfahren mehr und mehr während der rasanten Geschichte. Ich liebe Laymons Schreibstil. Ich liebe es, wie er eine Szene detailliert beschreibt, es eigentlich vielleicht gerade sogar etwas Schönes ist, etwas passiert, was man darauf bezieht und dann im nächsten kurzen Satz steht, dass derjenige aber gerade Ermordet wurde. Diese Wendungen, die er in all seinen Werken beherrscht, sind faszinierend und nervenaufreibend. Denn man weis nie, was einen erwarten wird. Laymon ist wie Nervenkitzel, immer überlegt man sich jetzt vielleicht doch das Buch zuzuklappen, um sich so dem bösen zu verschließen, aber die Augen heften sich auf die Seiten und man will kein Detail verpassen.

In den finsteren Wäldern nimmt den Leser wieder einmal mit in die Abgründe des Bösen. In die Abgründe der Menschen. Wo andere Autoren ein Happy End setzen, überrascht Laymon einen immer wieder mit einem bösartigen Ende. Er schafft es in jedem Werk, wie auch in diesem mich zu überraschen. Es könnte alles so gut sein, wenn wir Menschen nicht selber so eine bösartige Ader in uns hätten.

Ich will hier gar nicht groß noch etwas zum Inhalt verraten, denn wer Laymon liebt, der wird es lesen. Und wer Laymon vielleicht bisher noch nicht so gut kennt, sollte sich nicht vom Klappentext des Buches in die Irre führen lassen. Denn auch dieser verrät nur eine Seite der Hauptprotagonisten.
Am Ende kann ich nur sagen, lest es selbst! Und Laymon hat recht – „geklaute Kekse schmecken am besten“.