Rezension

Geld bedeutet nicht gleich Glück

Dreizehn ist mein Glücksbringer - Jennifer E. Smith

Dreizehn ist mein Glücksbringer
von Jennifer E. Smith

Bewertet mit 4 Sternen

Protagonisten
Alice lebt seit dem Verlust ihrer Eltern bei ihrem Onkel und seiner Familie. Sie ist eng mit ihrem Cousin Leo befreundet und bildet mit ihm und Teddy ein unzertrennbares Trio. Außerdem ist sie seit einigen Jahren in Teddy verliebt, aber man kann nicht wirklich sagen, was diesen Jungen so unwiderstehlich macht.
Ich fand Teddy nämlich nicht sooo sympathisch. Er ist kein Ekel, obwohl er manchmal etwas verbittert wirkt, doch er musste auch schon einiges durchmachen in seinem jungen Leben. Aber er hatte jetzt keine Qualitäten, die mich direkt zum Schwärmen brachten, sondern war eher der witzige Bester-Kumpel-Typ. Aber ich kann es natürlich auch verstehen, wenn sie sich über die Zeit in jemanden verliebt, der ihr von Anfang an so viel bedeutet hat. So ganz nachvollziehen konnte ich ihre bedingungslose Loyalität aber nicht, da das eher einseitig zu sein schien. Teddy ist eben eher zynisch und reagiert, selbst bei Alice, oft empfindlich, obwohl sie es immer nur gut meint. Ansonsten scheint er oft etwas naiv zu sein und kam mir dadurch auch recht kindisch vor..
Alice hingegen ist sehr bescheiden, aber das liegt auch bei ihr an ihrer Vergangenheit und wie sie seitdem das Leben wahrnimmt. Sie ist sehr loyal, voller Nächstenliebe und sie hat ihre Ängste und Wünsche, die sie zu einem liebenswürdigen Charakter machen.

Handlung und Schreibstil
Es geht zwar um den Lottogewinn, was mit dem Geld gemacht wird, wie das Umfeld darauf reagiert und wie Teddy damit umgeht, aber es ging doch noch um mehr als das. Es ging zum Beispiel um Freundschaft durch harte Zeiten hindurch und darum, füreinander da zu sein. Aber, bei Alice, auch um Verlust und das fand ich wirklich schön herausgearbeitet. Das Erbe ihrer Eltern hat sie sehr geprägt, was ja auch absolut verständlich ist. Die Liebe von Alice zu den ihr nahen Personen, und wie sie damit umgeht, konnte mich echt berühren. Die Liebesgeschichte zwar nicht unbedingt, was wohl auch an Teddy lag, aber die Liebe zu Familie und Freunden schon.
Bei dem plötzlichen Geldglück hat es wohl kaum überrascht, dass es nicht nur Geier gibt, die sich einen Anteil erhoffen, sondern auch sehr viele Neider, die durch Gehässigkeit auffallen. Auch hier fand ich die Gruppen wirklich gut gewählt, sodass man trotz der Vorteile auch die Schattenseiten plötzlichen Glücks sehen konnte.

Fazit
Insgesamt hat mir "Dreizehn ist mein Glücksbringer" wirklich gut gefallen. Am schwächsten fand ich die Liebesgeschichte, aber die Darstellung eines Lebens als Lottogewinner kam mir recht realistisch vor und auch der Umgang mit Verlust konnte mich sehr berühren.