Rezension

Geld, Gier und Macht

Ich schenke dir die Angst - Ralf Gebhardt

Ich schenke dir die Angst
von Ralf Gebhardt

Bewertet mit 3 Sternen

ein solider Krimi, der Potential verschenkt.

"Der hallesche Kriminalhauptkommissar Richard Störmer wird aus seiner regionalen Welt gerissen, als gleichzeitig seine Freundin Magdalena, seine Tochter Verena und zwei Autorinnen verschwinden. Alle haben auf der Leipziger Buchmesse eine Lesung besucht. Eigentlich war nur Mary Tomm, eine junge Staranalystin des Börsenparketts, das Ziel. Gleichzeitig versuchen betrügerische Investmentbanker bei mehreren Großbanken, Brokern und Hedgefonds zuzuschlagen: Sie manipulieren Kurse mit gigantischen Summen und setzen auf einen folgenschweren Verfall des Euro. Als wäre das nicht genug, suchen die Banker als Erben einer mächtigen DDR-Seilschaft der Partei und Staatssicherheit gleichzeitig nach einem Goldschatz aus DDR-Beständen, der in den alten Bergwerksschächten des Mansfelder Landes vermutet wird. Für Störmer geht es bald schon um mehr als das eigene Leben." - soweit der Klappentext.

Das Cover zeigt eine Collage von Börsenverläufen und passt hervorragend zum Inhalt. In der Gestaltung passt es sich den Vorgängerbänden an und ist somit als weiterer Band der Reihe gut erkennbar.

Ralf Gebhardt, Jahrgang 1968,  hat Ökonomie studiert und lebt mit Frau und Tochter in Mitteldeutschland. Er schreibt in seiner Freizeit Thriller, Krimis und Kurzgeschichten. (Quelle: amazon)

"Ich schenke dir die Angst" ist der dritte Band mit und um den Kriminalhauptkommissar Richard Störmer. Die beiden ersten Bände haben mir gut gefallen, so dass ich mich sehr auf diesen neuen Fall gefreut habe. Ihre Kenntnis ist zum Verständnis dieses Buches nicht unbedingt erforderlich.

Der Schreibstil ist wie gewohnt flüssig und gut lesbar. Störmer zeigt Gefühle, auch das gefällt mir gut.

Dennoch kommt dieser Band in meinen Augen  allerdings an die beiden Vorgängerbände nicht heran. Die Entführung der vier Frauen verspricht gleich zu Beginn eine spannende Geschichte. Leider Fehlanzeige. In der ersten Hälfte wird die brutale "Behandlung" der Frauen, insbesondere der Mary Tomms beschrieben, die das eigentliche Ziel der Entführer war und ist. Ihr Wissen ermöglicht den Tätern die Manipulation der Währungen. Diese Idee der Börsenmanipulation finde ich ganz hervorragend und ihre Umsetzung wird gut beschrieben. Die zweite Hälfte ist sehr viel spannender, weil den Tätern ein Fehler unterläuft. Einige Ereignisse, von denen ich gern mehr erfahren hätte, werden nur kurz abgehandelt.

Fazit: ein solider Krimi, der Potential verschenkt.