Rezension

gelungen

Die Enkelmacher
von Ute Haese Torsten Prawitt

Bewertet mit 5 Sternen

Beschreibung:

 

„Die Grundidee ist brillant! Wir besorgen Enkel auf Bestellung und verkaufen sie zu einem satten Preis an die Auftraggeber.“ „Und wie stellen wir die Geschäftsbeziehungen her? Und wie wollen wir verhindern, dass uns dabei jemand auf die Spur kommt? Und wie soll die Übergabe erfolgen?“ Verena steigerte sich in ihre Rolle der Advocata Diaboli förmlich hinein. „Und wie soll die Knete verteilt werden?“, ergänzte Susanne mit einem berechnenden Glitzern in den Augen. Im Jahr 2034 hat die Überalterung der Gesellschaft dramatische Formen angenommen, Kinder gibt es nur wenige, der Sozialstaat ist überfordert. Eher schlecht als recht durch das inzwischen gegründete Ministerium für SeniorInnen (MfS) zwangsbetreut, müssen deshalb viele Angehörige der Generation „70plus“ jetzt in kostensenkenden Wohngemeinschaften leben. Da bedarf es schon engagierter Eigeninitiative, um dieser finanziellen Misere zu entfliehen. Ein satirischer Roman nicht nur für Leser/innen im beginnenden Gleitsichtalter.

 

 

Meine Meinung:

 

Eine wirklich tolle Idee. Den Autoren gelingt es die Probleme unserer heutigen Gesellschaft in die Zukunft zu verlagern und durch die überspitzte Darstellung das Zukunftszenarios realistisch zu illustrieren. Es hat mir sehr gefallen dieses Buch zu lesen, da es sehr humorvoll und ansprechend geschrieben ist.

 

Die Dialoge sind vorherrschend intelligent formuliert und mit Witz sehr interessant formuliert. Die Charaktere können durch ihre eigene Art zusammenzuleben und auch mal zu diskutieren und zu streiten überzeugen. Die Gruppe ist aus wirklich einzigartigen Personen zusammengesetzt. Die Figuren ergänzen sich auf eine ganz tolle Weise.

 

Insgesamt ein ganz intelligent geschriebenes und gleichzeitig unterhaltendes Buch, welches es vollbringt der heutigen Gesellschaft einen Spiegel vorzuhalten. Wirklich gelungen.