Rezension

Gelungen.

Das Schicksal ist ein mieser Verräter
von John Green

Bewertet mit 4.5 Sternen

Zunächst sei mal gesagt: Ich finde es schwer über dieses Buch zu schreiben. Denn alles was ich sagen möchte, also wirklich unbedingt sagen möchte! spoilert ungemein. Das Problem hatte ich schon bei der Zitatauswahl. Die besten, großartigsten und wundervollsten Zitate geben Hinweise auf Inhalte, die man meiner Meinung nach am Anfang einfach nicht haben sollte. Denn ich finde man sollte immer unvoreingenommen an Bücher gehen. Oder zumindest die Möglichkeit dazu haben. Also fielen mir die Zitate sehr schwer und auch das Fazit. Und plötzlich verging die Zeit und es war ein halbes Jahr her, dass ich das Buch gelesen habe. Und es blieb nur das Gefühl, dass es ergreifend war und beeindruckend und mir sehr gefallen hat. Aber es blieb nicht mehr genug zum drüber schreiben. Also habe ich mir das Hörbuch aus der Bib geliehen. Um es noch mal zu hören und um dann endlich diese Rezension schreiben zu können. Und jetzt? Jetzt kann ich beides. Das Buch und das Hörbuch bewerten. ;)

Fangen wir mit dem Hörbuch an: Meine Version war gekürzt. Was ich jetzt beim Hören selbst nicht bemerkt habe, nur als ich noch mal nachschauen wollte ob das Ende wirklich so ist, wie es ist. Da fiel mir dann auf, dass Teile davor fehlten. Aber das tut der Geschichte keinen Abbruch, wie ich finde. Da es vergleichsweise kurz ist, habe ich es in nur 2 Tagen (beim putzen, kochen, backen und Geschenke einpacken ;) ) vollständig hören können und mochte auch die Sprecherin sehr gerne. Es gibt aber auch eine ungekürzte Version mit einer anderen Sprecherin, über die kann ich jetzt natürlich nix sagen. ^^

Zur Geschichte bleibt zu sagen, dass sie auch nicht ermüdet, wenn man sie innerhalb von 6 Monaten zweimal liest/hört. Hazel ist und bleibt sehr sympathisch. Augustus bleibt in meinen Augen ein wenig schwammig. Der Sprachstil gefällt mir sehr gut, auch wenn er mir an manchen Stellen etwas zu hochgestochen ist und ich manche Ausführung einfach etwas übertrieben finde. Bei Augustus hat mich gerade in der Hörbuchversion der Name sehr genervt.. Ein wirkliches Highlight waren die diversen Grabreden in dem Buch. Dem Autor ist hier wirklich gelungen ein trauriges Thema mit viel Realismus und Tragik, aber auch Witz, Humor und Liebe zu verarbeiten. Und dabei nicht nur die Seite der sterbenden zu beleuchten, sondern auch zu zeigen was mit den Hinterbliebenden passiert.

Da auch in meinem Bekanntenkreis jemand über kurz oder lang an Krebs sterben wird hatte ich ein wenig Angst vor dem Buch. Selbstverständlich hat es auch mich zu Tränen gerührt, aber auf eine angenehme Art und Weise. Nicht die verzweifelte, bodenlose Art die ich erwartet hätte.

Trotz allem fällt es mir schwer dem Buch jetzt 5 Sterne zu geben. Aber eine gute 4,5 tut es sicher auch. ;)