Rezension

Gelungen, aber deutlich schwächer als der Vorgänger

Der Torwächter - Die verlorene Stadt - Markus Stromiedel

Der Torwächter - Die verlorene Stadt
von Markus Stromiedel

Inhalt:
Simon und die Leopardin Ashakira sind durch ein Weltentor geflohen und müssen sich nun in einer Welt durchschlagen, die von dem Bösewicht Drhan beherrscht wird. Die Stadt ist größtenteils verfallen und die Bewohner sind sehr misstrauisch. Doch gleichzeitig droht Simon direkt Gefahr von den Soldaten Drhans! Er muss sehr vorsichtig handeln, um seinen Großvater wiederzufinden. Doch schon bald ist klar, dass er sich dafür in die unmittelbare Nähe von Drhans Festung und damit in riesige Gefahr begeben muss!

Sprache:
Der Schreibstil ist sehr schlicht, also ohne spezielle rhetorische Mittel oder komplizierte Satzstrukturen. Dadurch lässt sich das Buch sehr einfach lesen, wodurch es dann natürlich der Zielgruppe auch perfekt angepasst ist. Auch lange Beschreibungen entfallen, wenn sie nicht unbedingt notwendig sind, sodass der Handlungsfluss nicht unnötig aufgehalten wird. Außerdem wird durch die Wortwahl auch schon oft ein bisschen Spannung erzeugt, sodass man richtig nah am Geschehen ist!

Charaktere:
Simon und Ashakira waren mir schon im ersten Band sehr sympathisch - so ist es auch in diesem. Ich habe nach wenigen Seiten wieder mit ihnen gefühlt. Allerdings sind mir die Nebencharaktere diesmal eher negativ aufgefallen. Dadurch, dass in jeder Welt eine Kopie dieser Personen existiert, wirken sie total unnahbar. In meinen Augen waren sie eher oberflächlich gehaltene, leblose Hüllen, daher konnte ich mich nicht mit ihnen identifizieren.
Außerdem hat es mich etwas gestört, dass Simon quasi der perfekte Held ist. Er scheitert eigentlich nie und ihm scheinen alle Dinge immer genau passend zuzufallen. Zum Glück hat sich das gegen Ende ein wenig geändert, aber in manchen Situationen habe ich es schon als ein wenig unrealistisch empfunden, dass er alles meistert.

Handlung:
Von der ersten Seite an bietet dieses Buch richtig viel Action. Damit verbunden wird es natürlich auch schnell spannend, aber merkwürdigerweise konnte mich das Buch nicht sofort fesseln. Das ist leider erst ab der Häflte des Buches passiert. Allerdings glaube ich auch, dass dies wohl daran liegt, dass ich nicht der Zielgruppe angehöre, also werden jüngere Leser hier wohl auf ihre Kosten kommen.
Ein bisschen gestört hat mich auch, dass es bei einigen Details Ungereimtheiten gab, aber eigentlich waren diese gar nicht so tragisch, sie haben mich nur kurz aufmerken lassen. Außerdem erinnert Simon's neue Wunderwaffe mich stark an Thor, aber auch das finde ich gar nicht schlimm, da es dadurch auch noch etwas spannender wird.
Richtig gemein finde ich übrigens, dass so viele Fragen offengelassen werden! Und bei einigen Szenen frage ich mich, ob diese wohl für später noch eine wichtige Bedeutung haben...

Eine gelungene, aber leider etwas schwächere Fortsetzung!