Gelungen, wenn auch manchmal sehr vereinfacht
Bewertet mit 4 Sternen
Bill Brysons "Eine kurze Geschichte von fast allem" ist ein kurzweiliges Sachbuch für den naturwissenschaftlich interessierten Leser über ... naja...fast alles. Die Entstehung des Universums, der Erde und des Lebens werden thematisiert, aber auch über Erfindungen und Wissenschaftler, über Naturkatastrophen und Zufälle erfährt man einiges.
Besonders der anekdotenhafte Stil dieses Buches macht es amüsant, leicht und flüssig zu lesen und niemals langweilig. Kleine Randinformationen, z. B. über die Marotten so mancher Wissenschaftler, werden mit viel Humor eingestreut, sodass es nie zu eintönig wird und man dennoch immer das Gefühl hat, etwas neues und wissenswertes erfahren zu haben. Die Informationen, gerade über die für Laien doch nicht immer leicht zu verstehenden naturwissenschaftlichen Forschungen und Phänomene, gehen nie zu sehr ins Detail und Bryson bedient sich oft leicht verständlicher Vergleiche aus der "realen" Welt, sodass der Leser immer folgen kann und sich nie überfordert fühlt. Gerade das halte ich für ein Sachbuch, das nicht als reine Fachliteratur gedacht ist, für ausgesprochen wichtig.
Kleiner Kritikpunkt: Der naturwissenschaftlich "vorbelastete" Leser - zu denen ich nach einem entsprechenden Studium auch zähle - wird, gerade wenn sein eigenes Fachgebiet thematisiert wird, Ungenauigkeiten bemerken oder manche Erklärungen für zu stark vereinfacht und zu oberflächlich halten. An so manchen Stellen musste ich daher über die bildhaften Beschreibungen schmunzeln. Diese Passagen sind zwar zu verkraften, wenn man sich vor Augen hält, dass das Buch eben für Jedermann geschrieben ist, trotzdem ziehe ich dafür einen Stern ab. Ein bisschen mehr Genauigkeit hätte das Buch an der ein oder anderen Stelle noch vertragen können.
Zusammenfassend kann ich dieses aber Buch nur empfehlen. Es ist informativ und unterhaltsam, dazu flüssig und locker geschrieben. Überaus lesenswert!