Rezension

Gelungene Dystopie

Vollendet - Neal Shusterman

Vollendet
von Neal Shusterman

Bewertet mit 5 Sternen

"Vollendet" ist ein dystopischer Roman, der mich ein wenig an den Film "Alles, was wir geben mussten" erinnert.

In dieser dystopischen Welt können Jugendliche im Alter zwischen 13 und 18 im Nachhinein abgetrieben werden, indem sie in ihre Einzelteile zerlegt und anderen Menschen eingepflanzt werden. Der Roman macht deutlich, welch desaströsen Folgen ein solches Vorgehen hat: Anstatt, dass mit den Organen und Körperteilen nur Leben gerettet werden, können Menschen einfach ihre Augen austauschen lassen, wenn sie ihnen nicht gefallen, oder sich den gebrochenen Arm durch einen neuen ersetzen lassen, statt einen Gips zu tragen. Die Menschen verlieren ihre Menschlichkeit und behandeln die Jugendlichen wie ein verbrecherisches Ersatzteillager.

Die Hauptcharaktere Connor, Risa und Lev könnten unterschiedlicher nicht sein, und doch bringt das gemeinsame Schicksal sie zusammen. Sie wachsen jeweils über sich selbst hinaus und entwickeln sich auch im kurzen Lauf des Buchs weiter. Die Aufteilung des Buchs gefällt mir sehr gut, da es aus vielen Sichten heraus geschrieben wird und somit nicht nur viele Informationen weitergibt, sondern auch alle möglichen Beweggründe für menschliches Handeln zeigt. Ich halte "Vollendet" für einen sehr gelungenen Jugendroman.