Rezension

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gelungene Dystopie, aber kein gelungenes Buch

Die Bestimmung - Letzte Entscheidung - Veronica Roth

Die Bestimmung - Letzte Entscheidung
von Veronica Roth

Band 1 der Bestimmung von Veronica Roth war der absolute Wahnsinn. Ich habe diese Buch innerhalb von 24 Stunden verschlungen und verschlungen ist dabei noch freundlich ausgedrückt – inhaliert könnte man sagen. Was für ein grandioser und spannender Auftakt!

Bei Band 2 war ich schon etwas ratlos – vermutlich ein sogenannter Füll-Band. Vor allem das sinnlose Hin und Her zwischen Tris und Four hat mir die ganze Geschichte kaputt gemacht. Bei aller Liebe, aber so verhält sich doch niemand!? Und hier muss ich auch sagen, dass die beiden sich zwar im abschließenden Band wieder näher gekommen waren, ich es ihnen aber nicht mehr abkaufen konnte. Die Chemie war zerstört und ich konnte keine Beziehung mehr zu den Charakteren aufbauen.

Ich denke, dass ein bisschen weniger Hin und Her der Reihe nicht geschadet hätte. Denn auch bei Band 3 kam es mir so vor, als ob es keine wirklich Handlung gab. Das wurde noch verstärkt durch den Perspektivwechsel zwischen Tris und Four. Erst redete Four mit Christina, dann Tris mit Four, dann war Four allein, Tris hatte ihren Auftritt mit Christina usw. Der Band war gespickt mit Dialogen, die in einem ewigen Kreislauf gefangen waren: sauer sein – reden – vergeben – wieder von vorn. Ich hatte den Eindruck, dass die ganze Handlung nur noch künstlich in die Länge gezogen wurde. Vor allem habe ich jedes Zeitfgefühl verloren: wie lange war die Gruppe nun eigentlich im Amt? Mal ist zwischen den Tris- und Four-Kapiteln eine Stunde vergangen, dann ein Tag, dann waren sie wieder zeitgleich. Ständig musste man sich neu orientieren.

Das einzig gute war der Abschluss und das Ende für Tris und Four, was aber eigentlich schon klar war, als Caleb den Auftrag bekommen hat. Es war also abzusehen, aber auf eine gute Art und Weise. Allerdings scheint mir der Abschluss etwas blauäugig, weil der Chef vom Amt ja noch einen Vorgesetzten hat. Daher wäre ich mir ganz und gar nicht sicher, ob tatsächlich ein Sieg erreicht wurde, denn die Maßnahmen können sich ganz schnell wiederholen.

Alles in Allem war die Reihe eine gut angelegte Dystopie, die nicht beschönigte und vor Allem nicht mit einem zauberhaften Happy End abschloss. Allerdings hat die Idee im Laufe der Bände an Biss und auch an Inhalt verloren hat. Ich habe den letzten Band nur noch gelesen, um die Reihe abzuschließen, nicht weil es mich tatsächlich interessiert hat. Eine Entwicklung, die ich sehr schade finde!