Rezension

Gelungene Dystopie für junge Leser

New Earth Project - David Moitet

New Earth Project
von David Moitet

Bewertet mit 5 Sternen

Wir befinden uns etwa 100 Jahre in der Zukunft in New York. Die Welt, wie wir sie kennen, existiert nicht mehr. Diese Welt ist unterteilt in die Reichen, die im Überfluss schwelgen, hier die Unantastbaren genannt. Und in die Armen, die buchstäblich gar nichts haben. Als eine der wenigen Armen darf Isis eine Schule besuchen, denn Bildung ist ansonsten den Unantastbaren vorbehalten. Bei einem Schulprojekt arbeitet sie mit Orion zusammen. Er ist der Sohn des reichsten Mannes in New York.

Der Autor David Moitet bedient sich in seinem Buch „New Earth Project – Tödliche Hoffnung“ der derzeitigen düsteren Zukunftsszenarien. Weite Teile New Yorks liegen unter Wasser infolge des steigenden Wasserspiegels. Die Sonne ist nicht mehr zu sehen, weil durch den Smog alles im grauen Nebel versinkt. Die Menschen leiden zum Großteil Hunger, denn Nahrungsanbau ist nicht so einfach möglich. Es gibt keine Felder, Pflanzen, Bäume und Wiesen mehr, wie wir sie kennen. Arbeit gibt es zudem kaum noch, da Roboter die Arbeit übernommen haben. Die Welt, wie sie der Autor schildert, könnte in der Zukunft so oder so ähnlich aussehen. Deshalb beschleicht einen als Leser/in sofort ein mulmiges Gefühl. Alles wirkt so realistisch und dadurch bedrückend.

Schnell wird dem Lesenden klar, dass das Buch für ein jüngeres Publikum geschrieben wurde. Die Schrift ist außergewöhnlich groß, die Sprache einfach gehalten und die Handlung einfach und gradlinig. Es gibt keine verschachtelten Handlungsstränge, die sich erst nach und nach entwirren. Dadurch ist schnell klar, worauf die Erzählung hinausläuft. Es gibt keine großen Überraschungen. Doch das ist auch gar nicht nötig. Die Geschichte ist spannend und erschreckend zugleich.

Die Hauptfiguren sind sympathisch. Da ist die intelligente, mutige und erfindungsreiche Isis. Sie will die Welt verbessern und das Leben für die Armen erleichtern. Ihr bester Freund Flynn ist loyal, ein wenig naiv, hat das Herz am rechten Fleck. Orion, der als Sohn des reichsten Mannes von New York, sehr gut aussieht und alle Privilegien genießt, die das Leben bietet, ist ein netter, intelligenter und neugieriger Kerl. Er ist weder überheblich noch denkt er, dass er besser ist als andere Menschen.

Teilweise ist das Buch brutal. Ich habe es jedoch nicht als blutrünstig oder ausschmückend empfunden. Es rüttelt durch die Schilderungen den Leser jedoch auf, was gut und gewollt ist.

Normalerweise bin ich keine Person, die sich am Cover eines Buches aufhängt. Doch dieses Buch hat ein besonders gelungenes Cover. Alleine durch die Farbgebung, die aus Grautönen besteht und Akzente in leuchtendem Grün setzt. Doch auch das Gesicht, welches halb versteckt und halb neugierig hinter Metall hervorschaut, sorgt für Neugierde beim Betrachter. Ein richtiger Hingucker!