Rezension

gelungene Fortsetzung

Der Jahrhunderttraum - Richard Dübell

Der Jahrhunderttraum
von Richard Dübell

Bewertet mit 4 Sternen

Die Eisenbahn war gestern, nun versucht der Mensch den Himmel zu erobern und mittendrin die Familie von Briest. Allen voran Levin von Briest, der sich in die Fliegerei verliebt, sobald der Otto Lillienthal zum ersten Mal „fliegen“ sieht. Aber auch Otto von Briest wird in den Traum vom Fliegen involviert, vor allem durch seine Freundschaft mit Graf von Zeppelin. Und Amalie ihre kleine Schwester ist beseelt von dem Gedanken ihrer Freundin Emma einen Fallschirmsprung zu ermöglichen.

So erlebt der Leser wieder mit der Familie von Briest eine der wichtigsten Erfindungen der Menschheit. Nebenbei spickt Richard Dübell seinen Roman noch mit einem spannenden Kriminalroman und viele weiter historischen Tatsachen, die dem Roman eine gewisse Würze verleihen.

Ich habe den zweiten Teil seiner Jahrhundertsaga sehr gern gelesen. Schnell nimmt einen die Geschichte gefangen und man möchte sie weiter verfolgen. Gerade auf den ersten Seiten ist es allerdings ein bisschen zu stark mit Kriminalelementen versetzt für meinen Geschmack und das durch den Klappentext angekündigte fliegen kommt zu kurz. Auch sind die Figuren ein wenig zu positiv gezeichnet. Ihnen fehlen ein wenig die Ecken und Kanten die noch Alvin, Paul und Louise im ersten Band ausgezeichnet haben. Allein Rudi Leitner ist extrem facettenreich geschildert, was mir außerordentlich gut gefällt.

Insgesamt aber wieder ein sehr kurzweiliger Roman, der einem die Zeit um die Jahrhundertwende abseits von Krieg und Politik näher bringt, der sich hauptsächlich mit der Faszination der Wissenschaft  beschäftigt und viele Erfindungen, die man heute als selbstverständlich ansieht in einen zeitlichen Rahmen bringt.

Eine gelungene Fortsetzung, auch wenn mir der erste Band noch besser gefallen hat.