Rezension

Gelungene Fortsetzung

Bluthaus - Romy Fölck

Bluthaus
von Romy Fölck

Bewertet mit 4.5 Sternen

Nachdem ich das erste Buch von Romy Falk „Totenweg“ im vergangenen Jahr verschlungen habe, war ich auf den zweiten Band sehr gespannt. Und ich bin für mein Warten belohnt worden.

Polizistin Frida Paulsen erholt sich von ihrem letzten Fall auf dem Apfelhof ihrer Eltern Fridtjof und Marta in der Elbmarsch. Gerade ihr Vater würde es gerne sehen, wenn sie den Obsthof übernehmen würde. Aber Frieda liebt ihre Arbeit bei der Polizei. Plötzlich meldet sich ihre Freundin aus Internatszeiten Johanna „Jo“ Arndt bei ihr. Sie hat in einem einsamen Haus auf der Halbinsel Holnis, das die Bewohner dort das Bluthaus nennen, eine von Messerstichen übersäte Frau gefunden, die in ihren Armen gestorben ist und befürchtet nun, als Täterin in Betracht gezogen zu werden. Als sie am nächsten Tag spurlos verschwindet, macht sich Frida große Sorgen. Zusammen mit Kriminalhauptkommissar Bjarne Haverkorn macht sie sich auf die Suche nach ihrer Freundin und dem Täter aus dem "Bluthaus".

 

Romy Fölck nimmt mich aber nicht nur mit auf Spurensuche in diesem neuen Fall. Ich werde auch zurückversetzt nach 1997, wo die Geschichte der Familie erzählt wird, die in diesem Haus gestorben ist. Es tun sich jede Menge Fragen auf: Wo ist die Tochter der Familie, die damals ermordet wurde? Wo ist Jo und hat sie etwas mit diesem Mord zu tun? Warum wurde die ehemalige BKA Kommissarin Catrin Conradi in diesem Haus und jetzt ermordet? Fragen, die nach und nach beantwortet werden, aber immer auch neue Fragen aufwerfen.

Die Spannung steigt ab der ersten Seite kontinuierlich an, die Seiten fliegen mir nur so durch die Hände. Ich war viele Seiten lang total gefesselt und die endgültige Auflösung hat mich doch überrascht. Wieder vergeht die Handlung ohne dass ich bei großem Blutvergießen dabei sein muss.

Ich lerne die beiden Ermittler wieder ein Stückerl näher kennen. Beide haben ihr Päckchen zu tragen, müssen oder wollen sich neu sortieren. Durch ihre erfrischende Art sind mir beide weiterhin sehr sympatisch und kommen sehr menschlich und real rüber. Dass Jo, die ich im Vorgängerband schon kennenlernen durfte, hier eine Hauptrolle spielt, hat mich sehr gefreut. Und obwohl sie unnahbar, irgendwie zerrissen und spröde erscheint, hab ich auch sie in mein Herz geschlossen.

Ein weiterer spannender, interessanter Fall, der mich gefesselt und sehr gut unterhalten hat. Protagonisten, bei denen ich die Gedanken gut nachvollziehen konnte und die sich menschlich weiterentwickelt haben. Und Geheimnisse aus der Vergangenheit, die endlich gelöst wurden. TOP!