Rezension

gelungene Fortsetzung

Der Kelch von Anavrin - Lara Adrian schreibt als Tina St. John

Geheimnisvolle Gabe
von Tina St. John

Bewertet mit 4 Sternen

Tina St. John (Lara Adrian) – Der Kelch von Anavrin, 2, Das magische Siegel

 

Lady Arianas Bruder, Kenrick, hat sich nach seiner Gefangenschaft wieder erholt und intensiviert nun die Suche nach dem magischen Kelch von Anavrin. Doch zuvor muss er eine weitere Schreckensnachricht über sich ergehen lassen: Sein Templerfreund Randwulf of Greycliff wurde mit seiner gesamten Familie bei einem Angriff der Gestaltwandler getötet. Kenrick gibt sich selbst die Schuld, da er einen Hinweis ausgerechnet bei seinem alten Freund deponiert hat. In den Ruinen findet er die schwerverletzte Haven, die sich an die Vorfälle nicht erinnern kann.

Kenrick of Clairmont nimmt sie mit sich auf seine Burg, obwohl er in erster Linie nur Antworten haben will, kann er sich doch nicht ihrer Schönheit entziehen.

Die Suche nach dem zweiten Kelch geht weiter und dabei werden Geheimnisse aufgedeckt, die Kenrick für immer zerstören könnten...

 

„Das magische Siegel“ ist der zweite Band aus der „Kelch von Anavrin“-Reihe und auch dieses Buch hat mich angenehm überrascht, obwohl ich historischen Büchern nur wenig abgewinnen kann.

 

Auch hier führt uns die Autorin mit ihrem lockerleichten, flüssigen Erzählstil in die Welt der Templer und Kreuzzüge, auf die Suche nach einem magischen Kelch und erzählt die Geschichte aus der Sicht von Kenrick und Haven aus wechselnder Sicht.

Die Handlung ist abwechslungsreich, spannend und voller schöner bildhaften Beschreibungen von Land und Leute, was es mir einfach machte in der Geschichte abzutauchen.

Die Charaktere sind detailliert und facettenreich ausgearbeitet, wirken lebendig und authentisch.

Kenrick der vor nicht allzulanger Zeit in den Fängen vom Bösewicht Silas de Mortaine steckte, wirkt am Anfang des Buches sehr zornig und ein wenig emotionslos. Seine dominante Art machte ihn nicht gerade zum Sympathieträger, aber das verlief sich mit jeder weiteren Seite des Buches.

Haven war mir von Anfang an sympathisch, auch wenn sie eine Mitschuld an den tragischen Ereignissen trägt, hat mir ihre lebendige Art, ihre Stärke und Kraft sehr gut gefallen.

Schön das es ein Wiedersehen mit Ariana und ihrem Gemahl Braedon gibt, diese zwar nur im Hintergrund agieren, aber trotzdem präsent sind.

 

Ich habe mich auch diesmal wieder sehr gut unterhalten gefühlt, die Emotionen und Spannung wird aufgebaut, die erotischen Szenen wirken sinnlich und nicht übertrieben dargestellt und ich bin schon auf den dritten Band gespannt.

 

Das Cover passt sehr gut zum ersten Band, auch finde ich es nicht schlimm, dass sich die Motive ziemlich ähneln.

 

Fazit: gelungene Fortsetzung. 4 Sterne.

Kommentare

Diana Pegasus kommentierte am 21. Februar 2019 um 06:04

Tina St. John (Lara Adrian) – Der Kelch von Anavrin, 3, Geheimnisvolle Gabe

 

Randwulf von Greycliff ist auf der Suche nach den restlichen zwei Diamanten des Drachenkelchs von Anavrin um Rache wegen seiner toten Familie zu nehmen, als er auf einem Boot angegriffen wird und über Bord geht. Dem Tode näher als dem Leben wird er an den Strand gespült, wo ihn die junge Serena findet, die einsam und verlassen im Wald mit ihrer Mutter lebt. Als sie Randwulf zu Hilfe eilen will, verbietet es ihre Mutter und als sich der tapfere Ritter wieder aufrappeln kann, besetzt er das Haus der zwei Frauen und fordert Bett, Nahrung und Unterkunft.

Obwohl sie Angst haben müsste, ist Serena von dem gutaussehenden Mann fasziniert, denn ihre Mutter hat nie ein Hehl daraus gemacht, das alle Männer schlecht sind und Monster seien.

Je länger Randwulf in der Nähe der lieblichen Serena mit ihrer besonderen Gabe ist, desto mehr weigert er sich, seinen Gefühlen freien Lauf zu lassen, denn schließlich hat er seine Aufgabe, die Rache an Silas de Mortaine, noch nicht vollendet...

 

„Geheimnisvolle Gabe“ ist der Finalband aus der „Kelch von Anavrin“-Reihe und für mich persönlich auch der Schwächste. Obwohl mir die zwei Vorgängerbände trotz meiner Abneigung für historische Bücher recht gut gefallen haben, konnte der dritte Band trotz seiner interessanten Grundidee leider nicht mithalten, was sicherlich auch an der Hauptfigur Randwulf lag, mit dem ich erst ziemlich spät warm geworden bin.

Auch hier hat die Autorin es wieder geschafft ihren Figuren Leben einzuhauchen, sie facettenreich und lebendig dar zustellen, sodass ich ein Gefühl für die Charaktere bekommen habe. Während im zweiten Band öfter mal ein Rückblick zu Ariana und Braedon geworfen wurde, gibt es diesmal nur einen minimalen Rückblick, was ich sehr schade finde.

Randwulf ist zornig, was natürlich verständlich ist im Hinblick darauf, dass seine Familie niedergemetzelt wurde. Allerdings finde ich auch, dass er es manchmal etwas übertreibt mit seiner dominanten, zornigen, furchterregenden Art, einerseits fühlt er sich zu Serena sofort hingezogen, andererseits gibt es da ja noch den Racheschwur für seine tote Familie. Im weiteren Verlauf zeigt er seine Ecken und Kanten, seine Schwächen, was ihn etwas sympathischer erscheinen lässt.

Serena ist lieblich, nett und unschuldig, sie hat eine besondere Gabe, die es ihr erlaubt, mehr über ihr Gegenüber herauszufinden. Obwohl sie anfänglich Angst vor Randwulf hat, fühlt sie sich sehr schnell zu ihm hingezogen, und fordert ihn auch mit ihren Gefühlen heraus. Das war mir nicht ganz stimmig, denn die holde Maid, die ihr Leben lang keinen Mann gesehen hat, weiß sich sofort im Liebesspiel zu beweisen. Das wirkte mir irgendwie ein bisschen zu inszeniert.

 

Generell finde ich, wirkt die Geschichte etwas langatmiger, zwar immer noch größtenteils spannend und fesselnd, aber doch nicht ganz so rund wie ich es mir erhofft hatte und von den beiden Bänden zuvor gewohnt war. Auch das Finale kam mir persönlich etwas zu überstürzt vor, hier hatte ich auf mehr gehofft, denn schon nach der Hälfte des Buches hatte ich meine Vermutung wie es enden könnte. Zwar gab es dann doch noch die eine oder andere Überraschung und auch die Fäden, die seit dem ersten Buch gesponnen wurden, führten am Ende zusammen, aber irgendwie war ich dann doch ein wenig enttäuscht.

Trotzdem ist es kein schlechtes Buch, die Handlungsplätze sind gut ausgearbeitet und bildhaft beschrieben, die Charaktere harmonieren recht gut miteinander, die Geschichte wird lebendig erzählt, beim lesen konnte ich mitfiebern und mitleiden, mittrauern und mich mitfreuen. Es waren ein paar angenehme Lesestunden, aber ich bin auch froh, dass es keinen weiteren Band mehr gibt.

 

Das Cover passt zur Reihe und besticht mit hübschen Details wie die Rosen oder einem Schwert im Wasser.

 

Fazit: Für mich war es der schwächste Band der Reihe. 3,5 Sterne.