Rezension

Gelungene Fortsetzung

Göttersturz, Band 2: Der Galgenaufstand - Lars Schütz

Göttersturz, Band 2: Der Galgenaufstand
von Lars Schütz

Bewertet mit 4.5 Sternen

Die Handlung

Rowen ist ein Dieb. Doch da eine seiner beiden kleinen Schwestern, um die er sich ganz alleine kümmern muss, krank ist und die Medikamente Unsummen verschlingen, versinkt er in Schulden.

Als er dann ein einzelnes Buch stehlen soll, um all seine Rückstände auszugleichen, ist er natürlich dabei. Aber Bücher sind in dieser Welt wertvoll. Ganz besonders das Buch, das Rowen entwenden soll. Das Necronomicon.

Also wird er geschnappt und landet am Galgen. Doch wie durch ein Wunder überlebt Rowen.

In diesen Zeiten, in denen ein Lied in aller Munde ist, das besagt, dass der Gott Orchon tot und gar nie ein Gott gewesen sein soll, sehen die Menschen das Entkommen Rowens vor der Strafe im Namen Orchons, als Bestätigung dafür, dass der Gott nicht mehr existiert.

Das mächtige Konzil muss gestürzt werden und der "Galgenaufstand" ist der erste Schritt dazu.

Mein Eindruck

Nach dem fiesen Cliffhanger in Band 1 (Das Efeumädchen) konnte ich es kaum erwarten, endlich Band 2 der Reihe "Göttersturz" zu lesen. Dementsprechend war meine Bestürzung groß, als ich merkte, dass die Handlung von Band 2 an einem ganz anderen Punkt ansetzt und auch andere Charaktere im Vordergrund stehen.

Aber Rowens interessanter erster Auftritt hat das schnell wieder wett gemacht. Er ist ein sehr sympathischer Protagonist, den man sehr schnell lieb gewinnt.

In "Der Galgenaufstand" lernt der Leser Sichelstadt besser kennen. Dieser Ort wurde in Band 1 ja nur am Rande erwähnt. Dank des bildhaften Schreibstils kann man sich Sichelstadt und seine gespaltene Einwohnerschaft sehr gut vorstellen.

Auch diesmal lässt der Autor viele interessante Details ganz nebenbei einfließen, was sehr zur Authentizität und zum Verständnis dieser Fantasy-Welt beiträgt. Ebenfalls ein interessanter Aspekt ist, dass man Rowens Welt schon von einer anderen Seite kennengelernt hat. Ihm also hin und wieder sogar was voraus hat und sich denkt: "Wenn du wüsstest..."

Ganz außen vor bleibt die Geschichte aus Band 1 aber natürlich nicht. Wer "Das Efeumädchen" gelesen hat, kann sich zum Beispiel schon ausrechnen, von dem das Lied über den Tod Orchons stammt und von wem es erzählt.

Die Geschehnisse in den Leeren Landen haben also weitreichende Folgen.

Dementsprechend empfehle ich dringend, die Reihe "Göttersturz" in der richtigen Reihenfolge zu lesen und mit Band 1 (Das Efeumädchen) zu beginnen.

Mein Fazit

Band 2 baut weiterhin Spannung auf. Es ist ein bisschen schade, dass man nichts weiter über Corellius und Ulme erfährt, doch auch die Geschichte um Rowen ist mitreißend und leider viel zu schnell zu Ende gelesen.

So lässt die Geschichte von diesen beiden Seiten aus noch einiges Erwarten.

Ich bin jedenfalls sehr gespannt auf Band 3.