Rezension

Gelungene Fortsetzung

Der Lehrmeister - Oliver Pötzsch

Der Lehrmeister
von Oliver Pötzsch

Wer den ersten Teil mochte, wird auch den zweiten lieben.

Ein Jahr ist vergangen seit dem ich „Der Spielmann“ gelesen habe.  In diesem ersten Teil der Faustus-Serie schreibt Oliver Pötzsch über die Kindheit und Jugend des Johann Georg Faustus, wie er seinen Lehrmeister kennen lernt und wie das Schicksal sein Lauf nimmt. 

Mit „Der Lehrmeister“ geht die Geschichte nun weiter. Sechs Jahre nach dem Johann aus Nürnberg fliehen musste, zieht er noch immer als fahrender Astrologe durchs Land. Begleitet von Greta, die er als kleines Mädchen rettete, und seinem Gefährten Karl Wagner, erstellt er Horoskope für Herzöge, Grafen und Bischöfe. 
Es geht das Gerücht, er habe den „Stein der Weisen“ gefunden und so wird Faustus zu einem gesuchtem Mann. Auf der Flucht vor den Mächtigen seiner Zeit weiß er, dass noch eine ganz andere Gefahr lauert, sein ehemaliger Lehrmeister Tonio.

Obwohl 800 Seiten lang, wird die Geschichte nie langweilig. Lebendige Charaktere , und eine spannende Erzählweise lassen die Zeit wie im Flug vergehen. 
Ich habe es genossen Faustus auf seiner Reise von Bamberg über Frankreich nach Rom zu begleiten und war fast ein wenig traurig, als das Buch zu Ende war.

An das Nachwort schließt sich noch der zweite Teil des "Reiseführers auf Fausts Spuren" und ein Überblick über die Goethe-Zitate an.
Fast hat mich der Autor so weit, in den Keller zu gehen und mich auf die Suche nach dem gelben Reclam Heft auf meiner Schulzeit zu machen.

Wer den ersten Teil mochte, wird auch den zweiten lieben. Wer ihn noch nicht kennt, sollte das schleunigst nachholen. Und dann bleibt uns allen nur noch das Warten auf das nächste Buch von Oliver Pötzsch.