Rezension

Gelungene Fortsetzung

Das Kind in mir will achtsam morden - Karsten Dusse

Das Kind in mir will achtsam morden
von Karsten Dusse

Bewertet mit 4 Sternen

Nachdem ich schon dank Band 1 im letzten Jahr eine Einführung in das achtsame Morden bekommen habe, war ich sehr gespannt ,ob der 2. Teil dieses schwarzhumorigen Krimis wieder genauso viel Lesespaß bringen würde. Dieses Mal lernt Björn Diemel von seinem Achtsamkeitstrainer Joschka Breitner, dass viele Verhaltensmuster im Alltag auf das innere Kind zurückzuführen sind. Daran muss bei dem Anwalt in der Tat noch gearbeitet werden. Denn eigentlich hatte er sich vorgenommen, das Morden sein zu lassen. Ausgerechnet im Urlaub lässt er sich dann aber von einem nervigen Almhüttenkellner so provozieren, dass dieser kurz nach dem heftigen Streit einen tödlichen "Umfall" erleidet.

Die Geschichte schließt nahtlos an den Vorgängerband an. Man trifft alte Bekannte wieder und bekommt nochmal eine Zusammenfassung der Ereignisse, so dass auch ein Leser der Band 1 noch nicht kennt, der Geschichte gut folgen kann. Nachdem Björn seinen ehemaligen Hauptmandanten den Mafiaboss Dragan vor einem halben Jahr getötet hat, was er erfolgreich geheimhalten konnte, hat er in Dragan's Namen dessen Geschäfte weitergeführt. Boris, der Erzfeind von Dragan ist Björn allerdings auf die Schliche gekommen und sitzt seither im Keller seines Hauses in Gefangenschaft. Weitere Problemfelder türmen sich auf und mit Hilfe des neuen Therapieansatzes vom inneren Kind versucht Björn diese mit gewohnt skurilen Lösungsansätzen zu bewältigen.

Sehr gefallen hat mir, dass der Autor  sich auch aktuellen Themen wie Klimawandel, Ökobilanz und dem ökologischer Fußabdruck annimmt und dabei ganz nebenher die Scheinheiligkeit mancher Ökojünger aufdeckt. Ich habe Tränen gelacht ,als Björn einer Praktikantin im Kindergarten, die seiner Tochter erzählt hatte die Erde würde sterben, wenn sie weiterhin ihr Lieblingsgetränk in der Plastikverpackung trinkt, vorschlägt als Kompensation für jede konsumierte Packung "Fruchtquetschie" zwei Tulpen in Amsterdam zu pflanzen. Die tollen Einfälle des Autors, seine schier grenzenlose Fantasie kann ich nur bewundern.

Leider gab es zwischendurch ein paar Längen und das Ende fand ich nicht so ganz überzeugend. Ansonsten war das Buch auf jeden Fall ein Lachmuskeltraining und hat großen Spaß gemacht.