Rezension

Gelungene Fortsetzung

Die Festung (Finsterzeit 2) - Sandra Toth

Die Festung (Finsterzeit 2)
von Sandra Toth

Bewertet mit 5 Sternen

Achtung, Band 2 einer Trilogie – inhaltliche Spoiler in der Zusammenfassung zu Band 1 vorhanden!

Mit einer kleineren Delegation aus dem Dorf sind Lara und Thomas aufgebrochen, um zur Festung zu gelangen. Diese wird von Thomas’ Großvater Friedrich geführt und das unter Bedingungen, die alles andere als menschlich sind. Friedrich hat eine strenge Hierarchie entwickelt und Strafen eingeführt, für die, die sich nicht daran halten. Auch für Lara, Thomas und ihren Freunden ist der Aufenthalt in der Festung mehr als gefährlich, denn was würde geschehen, wenn Friedrich ihre wahren Absichten durchschauen würde? Auch im Dorf wird der Kampf ums Überleben jeden Tag schwieriger und Hoffnung auf Besserung sinkt immer mehr.

Meine Meinung

Mit “Die Festung” erschien bereits der zweite Band der Finsterzeit Trilogie aus der Feder von Sandra Toth. Das Cover passt nicht nur perfekt zum ersten Teil, sondern auch zum Inhalt.
Wenn man bereits vom ersten Band begeistert wart, dann sollte man auch unbedingt weiterlesen, denn es lohnt sich. Allerdings sollte man hier wirklich die Reihenfolge beachten, denn die Handlung baut aufeinander auf.
Dadurch das es noch nicht so lange her war, dass ich den ersten Band gelesen hatte, fiel mir der Einstieg hier sehr leicht. Ereignisse und Charaktere aus dem ersten Band sind gleich wieder present und Sandra Toth schreibt auch hier leicht und flüssig.
Die Atmosphäre im zweiten Band ist durchaus vergleichbar mit Band eins, allerdings wird es noch einen Tick beklemmender, denn das, was auf der Festung und im Dorf geschieht, nimmt immer mehr Fahrt auf. Insgesamt bleibt es spannend und so manch eine Wendung hat mich völlig überrascht. Die Handlung nimmt nach einem rasanten Einstieg einen ruhigeren Ton an, doch trotzdem spürt man die Bedrohung im Hintergrund an beiden Handlungsschauplätzen.
Zum einen erleben wir, was die Gefährten aus dem Dorf in Friedrichs Festung erleben. Hier wechseln die Perspektiven zwischen Lara und Viktor, deren Verbindung immer stärker wird. Die Ereignisse im Dorf werden aus der Sicht von Walter, Thomas’ Vater, geschildert. Dadurch erlebt man die Ereignisse direkt mit und spürt am eigenen Leib, womit die Menschen zu kämpfen haben. Gerade die Geschehnisse in der Festung machten oft fassungslos und hinterließen so manch eine Gänsehaut. Genau dies finde ich auch an dieser Dystopie sehr gelungen, denn sollte es einmal so weit kommen, habe ich nur wenig Zweifel daran, dass die Menschen, leider, genau so handeln würden.
Lara hat sich seit dem ersten Teil deutlich weiterentwickelt und handelt entschlossener. Thomas bleibt, wie schon im ersten Teil, noch nicht ganz greifbar und gerade auf seine Charakterentwicklung im letzten Band bin ich schon sehr gespannt. Viktor und Walther sind ebenfalls zwei Charaktere, die im Vordergrund stehen und die man beide mag. Ganz im Gegensatz zu den beiden steht Thomas Großvater Friedrich, der in mir so manches Mal eine tiefe Wut hervorrief. Insgesamt werden die Charaktere glaubhaft weiterentwickelt und man fühlt sich, vor allem mit Lara, immer mehr verbunden.

Mein Fazit

Auch der zweite Band der Finsterzeit Reihe hat mir gut gefallen und brachte mir spannende Lesestunden. Gerade das Szenario, das Autorin Sandra Toth hier entwickelt, klingt für mich erschreckend glaubwürdig und zeigt, dass es Menschen, egal in welchen Situationen, schwer fällt, zusammenzuhalten. Atmosphäre, Handlung, Charaktere und Spannung entwickeln sich immer weiter und ich bin gespannt, wie all das enden wird.