Rezension

Gelungene Fortsetzung einer tollen Krimireihe

Commissario Pavarotti kam nie nach Rom - Elisabeth Florin

Commissario Pavarotti kam nie nach Rom
von Elisabeth Florin

Commissario Pavarotti bekommt es mit einem Doppelmord zu tun. In Meran wird das deutsche Ehepaar Santer in ihrem Hotel erschossen aufgefunden. Die fehlenden Spuren und die präzise Ausführung der Tat weisen auf einen Profi hin. Die entscheidende Frage bei den Ermittlungen rankt sich um das Motiv. Galt der Anschlag der deutschen Schriftstellerin, die mit den Recherchen zu ihrem neuen Buch beschäftigt war und ein brisantes historisches Thema ansprechen wollte, oder handelt es sich um einen Racheakt aus der Finanz- und Fondswelt, in der Lex Santer als Kritiker berühmt und berüchtigt war? Es entwickelt sich ein komplexer Fall, der den Commissario nicht nur fachlich an seiner Grenzen führt...
"Commissario Pavarotti kam nie nach Rom" ist bereits der vierte Band um den emotionalen und schlauen Inspector aus Meran. Schon im Vorgängerband konnte mich vor allem die bildreiche und aus meiner Sicht schöne Schreibweise der Autorin Elisabeth Florin an die Geschichte fesseln. Einmal begonnen fiel es mir unglaublich schwer das Buch zur Seite zu legen. Dies liegt sicherlich auch an den drei sehr interessanten und nicht einfachen Charakteren der Hauptprotagonisten und ihren Beziehungen untereinander. Sie verleihen der Geschichte eine persönliche Note, die gekonnt mit dem spannenden Geschehen verwoben wird. Der Spannungsbogen wird gekonnt zu Beginn des Buches mit dem rätselhaften Tod des deutschen Ehepaares auf-gebaut und mit den immer wieder neuen Informationen, Wendungen und zeitlichen Rückblicken auf einem stets hohen Niveau gehalten. Das für mich überraschende Finale bringt einen überzeugenden und nachvollziehbaren Abschluss und macht gleichzeitig Lust auf den nächsten Band dieser spannenden Serie. In diesem vierten Band verarbeitet Elisabeth Florin mit der Nachkriegszeit und den sogenannten "Rattenlinien" einen brisanten historischen Kontext, welcher aber nie reißerisch wirkt, sondern gut recherchiert und aufgearbeitet.
"Commissario Pavarotti kam nie nach Rom" ist aus meiner Sicht eine äußerst gut gelungene Fortsetzung einer bemerkenswerten Krimireihe, die sich von vielen anderen des Genres in der eingehenden Schreibweise der Autorin mit Wiedererkennungswert unterscheidet. Ich empfehle das Buch und die ganze Serie daher sehr gerne weiter und bewerte den vierten Band mit den vollen fünf von fünf Sternen.