Rezension

Gelungene Fortsetzung mit vielen emotionalen Szenen.

Wenn die Wahrheit Schatten wirft - Anna Nigra

Wenn die Wahrheit Schatten wirft
von Anna Nigra

Bewertet mit 4 Sternen

„Ein Soldat kämpft! Ein Soldat folgt! Ein Soldat gibt niemals auf!“ - Cecilia hätte niemals gedacht, dass sie dies einmal selber im Rahmen eines Trainings sagen würde, doch um ihre Familie zu retten, würde sie alles tun.

In Amerika angekommen erfährt sie Details zu ihrer Abstammung und beginnt die Gründe für ihre „Entführung“ zu verstehen. Dennoch nagt die Trennung von ihrer Familie und von den beiden Prinzen noch immer an ihr. Wird sie es schaffen, langsam wieder nach vorne zu blicken und ihre Familie wiederzusehen?

In diesem zweiten Band der Cecilia-Reihe darf sich der Leser nicht nur auf ein Wiedersehen mit Cecilia, sondern auch mit Marissa freuen. Noran und Elias spielen ebenfalls, wenn auch etwas nebensächlicher, eine Rolle.

Das Geschehen ist aus der Sicht von Cecilia und Marissa in der Ich-Form erzählt, wobei die Kapitel aus der Perspektive von Cecilia überwiegen. Dem Leser ist es somit möglich, trotz der räumlichen Trennung der beiden Schwestern zu erkennen, wie das Geschehen auf beiden Seiten weiter abläuft. Beide haben mit ihren eigenen Problemen und Gefühlen zu kämpfen und sehnen sich nach einem unbeschwerten Leben. Während es der einen langsam besser zu gehen scheint, verdüstert sich die Welt der anderen nur noch mehr. Der Leser leidet mit ihnen mit, freut sich aber auch, wenn wieder etwas Licht in die dunklen Tage kommt. Cecilia und Marissa wirken authentisch und es werden immer mehr Charaktereigenschaften von ihnen offenbart, sodass sie noch greifbarer werden.

Es gibt aber auch zahlreiche Nebencharaktere, die eine große Rolle für den Verlauf der Geschichte spielen. Diese sind ebenfalls zumeist authentisch dargestellt und entwickeln ihren ganz eigenen Charme. Zudem sorgen sie an zahlreichen Stellen für ein Grinsen beim Lesen und lockern die Geschichte auf.

Der Einstieg in die Geschichte gelingt leicht. Besonders der Prolog weckt Interesse und Spannung, da dem Leser erst viel später deutlich wird, aus wessen Sicht er geschrieben ist. Durch viele kleine Rückblenden kommen den Leser nach und nach wieder detaillierte Erinnerungen an den ersten Band, sodass dieses Buch auch unproblematisch gelesen werden kann, wenn der erste Band schon etwas länger zurückliegt. Schnell ist man wieder mit Spannung an die Welt von Cecilia gefesselt.

Der Schreibstil lässt sich gut und flüssig lesen. Durch viele detaillierte Beschreibungen ist es dem Leser möglich, sich ein gutes Bild von der Handlung, den Orten und den Charakteren zu machen. Dadurch wirkt alles authentischer und der Leser hat das Gefühl, näher am Geschehen zu sein.

Wie schon im ersten Band gibt es immer wieder unerwartete Wendungen, die für viel Spannung sorgen und das Buch keineswegs langweilig machen. Der Leser kann sich nur selten sicher sein, welchem der Charaktere er trauen kann oder wer den Plänen einen Strich durch die Rechnung macht. Das erhöht ebenfalls die Spannung, sorgt aber auch für Fassungslosigkeit und Entsetzen. Auch auf emotionaler Ebene tut sich somit sehr viel und ist ein ständiges Auf und Ab.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass dieser zweite Band mit seinen zahlreichen spannenden und emotionalen Szenen absolut überzeugen kann und empfehlenswert ist.