Rezension

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Gelungene Fortsetzunge ...

Dark Destiny - Jennifer Benkau

Dark Destiny
von Jennifer Benkau

Bewertet mit 5 Sternen

Rezension zu Dark Destiny

Rückblick auf den ersten Teil:

Joy gelingt es das Chivvy zugewinnen und flüchtet zusammen mit Matthial, zurück zu dem Clan. Dabei wird auch Neél von diesem gefangen genommen und alle Erklärungen von Joy werden nicht angehört. Die Folgen für Neél sind schwerwiegend.

Inhalt Dark Destiny:

Nach dem Matthial Neél der Sonne ausgesetzt hat, sieht Joy ihn nur noch ein einziges Mal, anschließend wird er an Jamie verkauft. Matthials Botschaft für Joy ist eindeutig: Er ist tot.

Joy kann dies einfach nicht glauben und will Antworten von Jamie. Das Leben im Clan ist schon lange nicht mehr dasselbe für sie und sie begibt sich schließlich auf den Weg zu Jamie. Dort erfährt sie überraschender Weise, dass Neél nicht gestorben ist, sondern von ihm an die Percent verkauft wurde.

Neél ist also wieder in der Stadt, was Joy dazu bewegt, ebenfalls dorthin zurück zugehen.

Die Charaktere:

Joy: Sie ist wirklich ein faszinierendes Mädchen. Ich habe sie sehr gern gemocht, besonders weil sie so stark und mutig war. Sie hat sich und Neél niemals aufgegeben, selbst als sie dachte, dass er tot sei. Besonders gut finde ich an Joy, dass sie sich immer wieder für andere Menschen und sogar Percents einsetzt.

<<Der Percent grinste, aber ich bemerkte ein Hauch Verunsicherung, die wohl daher rührte, dass Niemand in der Bar sich über mich lustig machte. Ich glaubte fast, dass es betretenes Schweigen war, das uns einhüllte. Vermutlich gesellte sich allerdings auch jede Menge Neugierde dazu.

"Das Mädchen gehört mir", sagte der Percent. "Ich behandle sie, wie ich will."

"Es ist nicht richtig", wiederholte ich und berührte das Mädchen am Arm. "Es ist nicht richtig, hörst du. Nicht richtig."

"Verschwinde!", zischte der Percent. "Wirt! Ruf deine Hündin zurück, das ist ja-"

"Es ist nicht richtig!" Ich schrie die Worte fast, versuchte, jeden im Raum anzusehen. Ich wusste, wie wenig Sinn meine Aktion hatte, aber wenn ich gar nichts tat, war ich nicht besser als die Percents. Ich musste dieses Zeichen setzten, so, dass es alle sehen konnten.

"Es ist. Nicht. Richtig!">> Seite 298

<<Ich entsicherte die Pistole, richtete den Lauf auf ihn, wandte mich ab und presste die Augen zu. Meine Hand zitterte. Ich konnte nicht abdrücken, es ging nicht. Ich konnte niemanden töten, der hilflos vor mir lag. Also hockte ich mich neben ihn. Der Gestank seiner Eingeweide mischte sich mit dem Feuerqualm und biss sich tief in meine Brust. Ich drückte Widden meine Pistole in die Hand und verkniff mir den Kommentar, dass er Gnade nicht verdient hatte. Ich hatte sie vermutlich auch nicht verdient und hoffte dennoch, jemand würde sie mir schenken, wenn es an der Zeit war.>> Seite 364

Joy bringt so viel Verständnis auf, wo ich mich das ein oder andere Mal gefragt habe, wo sie das hernimmt. Widden den Gnadenstoß zu gönnen, fand ich sehr mutig, schließlich hätte er die Pistole auch auf sie richten können. Aber wenn man bedenkt, dass er ihre Freundin Amber wahrscheinlich nicht nur einmal vergewaltigt hat, weiß ich nicht, wie ich in dieser Situation gehandelt hätte. Auch die Szene wo Joy auf die kleine Familie in dem Dorf trifft, bringt sie Verständnis für die Lebenssituation auf. Auch wenn es sich bei den Eltern eines kleinen Mädchens, um Geschwister handelt.

Matthial hat mir auch in diesem Teil nicht wirklich gefallen, auch wenn ich ihn ab und an verstehen konnte. Doch seine Eifersucht ging für mich zu weit. Seine Lüge über Neéls Tot war einfach nicht angemessen, auch wenn er Joy liebt und sie wahrscheinlich zurück haben wollte. Auch das Ende, wo Matthial noch eine große Rolle spielt, hat diese Meinung von ihm nicht mehr geändert.

Neél fand ich am Anfang des Buches etwas zu weinerlich und zu verloren. Er war nicht mehr der Mann wie man ihn kannte. Jedoch kann man seine Reaktion auch völlig nachvollziehen, schließlich hat er so etwas wie ein Sinnesorgan verloren. Am erschreckendsten fand ich jedoch, als er die Hoffnung auf Frieden aufgegeben hatte.

<<Freiheit bedeutet nichts mehr. Die Freiheit war im Krieg gefallen. Schade drum. Doch man konnte nie verhindern, dass während der Kämpfe auch Unschuldige starben. Die Freiheit, die gute alte Freundin, war im Friendly Fire gefallen.>> Seite 76

Doch er hat nicht aufgegeben, besonders als Joy zurückgekehrt war. Am besten und am wahrscheinlich männlichsten fand ich Neél in dieser Szene:

<<Im nächsten Moment presste er mich so fest gegen die Wand, dass es mir die Luft aus den Lungen schlug. Ich war eingequetscht zwischen Neél und Steinen - es war nicht auszumachen, was sich härter anfühlte. Er packte eine Handgelenke, drückte seine Handrücken gegen das Mauerwerk. Ich hatte Mühe zu atmen, aber ein trocknes Lachen gelang mir noch.

"So willst du mich aufhalten? Den ganzen Tag und die gnaze Nacht lang?">> Seite 329

Auch gut, jedoch ziemlich konsequent fand ich, als er sich dafür entschlossen hat, Amber laufen zu lassen. Dieses Mädchen war am Ende, ein Geist und doch...

Meine Meinung/Fazit:

Da mir der erste Teil schon so gut gefallen hat, hätte es mich gewundert, wenn Dark Destiny mich nicht überzeugt hätte. Die Geschichte wurde spannend weitererzählt und enttäuscht wurde ich definitiv nicht. Auch wenn ich mir für das Ende etwas Anderes gewünscht hätte, hat uns die Autorin hier sehr viel Platz zum Träumen gelassen. Und ist es nicht das, was wir von einem guten Buch erwarten?

Von mir gibt es fünf verdiente Sterne.