Rezension

Gelungene Märchenadaption

Girl in Black - Mara Lang

Girl in Black
von Mara Lang

Bewertet mit 4 Sternen

"Allerleirauh" platziert in eine heutige Welt mit Mafia und Mode - tolles Leseerlebnis mit neuen faszinierenden fantastischen Elementen

Lia Musetti, eigentlich geborene Kranz, ist die Stieftochter eines großen Mafia-Bosses. Als ihre Mutter plötzlich stirbt, zögert ihr Stiefvater nicht lange, um sie in eine Ehe mit seinem Neffen zu zwingen und sie damit eng an die "Familie" zu binden. Denn Lia verfügt, so wie ihre Mutter, über eine besondere Gabe, die sie damit sehr wertvoll für die Mafia macht. Lia gelingt jedoch die Flucht und sie flieht nach Berlin, wo sie versucht unterzutauchen und gleichzeitig ihren Traum von einer eigenen Modeboutique zu verwirklichen.

Das Buch fängt gleich rasant mit der Flucht an und ich flog fast atemlos durch die Seiten, da ich unbedingt wissen wollte, wie es weitergeht. Aus der Ich-Perspektive von Lia, später abwechselnd zu Nevio, wird die Geschichte erzählt und lange Zeit war mir als Leser gar nicht klar, über welche Gabe Lia verfügt und was sie damit machen kann. Als ich dann schön langsam ein Bild von ihren Fähigkeiten bekam, war ich sehr begeistert von der Idee und wie diese umgesetzt wurde. Lia verändert sich zum Teil auch körperlich durch die Gabe und diese Veränderung ist zum einen sehr schön beschrieben und zum anderen stelle ich mir das wirklich ganz toll vor.

Lia selbst ist eine sehr sympathische Figur und ich hatte sie relativ schnell ins Herz geschlossen. Auch Nevio, der andere Ich-Erzähler, ist richtig toll und den beiden quasi über die Schulter zu gucken, hat mir sehr viel Spaß gemacht. Auch die anderen auftauchenden Figuren sind mit viel Liebe gezeichnet, auch wenn zum Teil schon übelst in die Klischeekiste gegriffen wurde - der Stardesigner ist natürlich schwul...

Bei diesem Buch handelt es sich um eine Märchenadaption von dem Märchen "Allerleirauh", die für mich sehr gut in ein aktuelles Setting gesetzt wurde. Die Idee mit der Mafia gefällt mir dabei sehr gut und sehr spannend war für mich natürlich die Frage der Geschichte von Lia's Mutter und wie das alles so kommen konnte. Dies wurde größtenteils auch sehr gut aufgelöst, obwohl für mich noch einige Fragen offen geblieben sind bzw. einiges auch nicht so ganz nachvollziehbar war.

Das Ende bietet nochmal einen ordentlichen Showdown mit einigen Überraschungsmomenten und gerade gegen Ende konnte ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Der Schluss ist dann ein schönes Happy End mit Möglichkeit für eine Fortsetzung, über die ich mich sehr freuen würde.

Alles in allem ein spannender und rasanter Roman, der nur zum Teil einige Punkte offen lässt, alles in allem mir aber sehr gut gefallen hat. Dafür gibt es vier von fünf Sternen.