Rezension

Gelungene Mischung aus Familiendrama und Krimi

Der Verrat - Ellen Sandberg

Der Verrat
von Ellen Sandberg

Nach 20 Jahren, in denen sie wegen Mordes im Gefängnis saß, wir Nane auf Bewährung entlassen. Sie wurde für den Tod von Henning, dem Sohn ihres Schwagers und Ex-Liebhabers Thomas, verurteilt. Auch nach dieser langen Zeit ist sie von Schuldgefühlen besessen und gleichzeitig voller Zweifel, was in der Nacht vor 20 Jahren wirklich passiert ist. Hat sie im letzten Augenblick versucht, das Schlimmste zu verhindern ? Auskunft darüber könnte Thomas geben, doch ihre Schwester Pia, die jetzige Frau von Thomas, unterbindet jeden Versuch der Kontaktaufnahme von Nane.

In ihrem neuen Roman, dem Nachfolger des Bestsellers "Die Vergessenen", gelingt Ellen Sandberg eine wunderbare Mischung aus Familiendrama und Krimi. Der Roman wechselt permanent zwischen zwei Zeitebenen, der Gegenwart und dem Geschehen vor 20 Jahren, welches zum Tod von Henning führte. Durch die Rückblenden gelingt es der Autorin die Spannung durchgehend hoch zu halten, denn der Leser bekommt früh Hinweise, dass nicht alles in der Todesnacht so ist, wie es am Anfang scheint. Dadurch wird das Buch zu einem echten "Pageturner". Neben diesem Kriminalfall ist das Buch aber auch und vor allem ein genau beobachtetes Familiendrama. Das Verhältnis der Schwestern Pia und Nane (sowie der dritten Schwester Brigitte) und die Beziehungen und Intrigen der Bewohner des Weingutes Graven, welches Thomas und Pia gehört, haben mich mindestens genauso interessiert wie die eigentliche Aufklärung des damaligen Todesfalls.
Fazit: Das neue Buch von Ellen Sandberg hat mich gefesselt und jederzeit gut unterhalten. Daher von mir eine absolute Leseempfehlung.