Rezension

Gelungene Verknüpfung von Gegenwart und Vergangenheit

Die Jasminschwestern - Corina Bomann

Die Jasminschwestern
von Corina Bomann

Bewertet mit 5 Sternen

„Die Jasminschwester“ handelt von der erfolgreichen Modejournalistin Melanie, die, nachdem ihr Verlobter nach einem schweren Unfall ins Koma fällt, in ein tiefes Loch fällt. Um wieder Kraft zu tanken, entschließt sie sich zu einem Aufenthalt in dem Modemuseeum, das ihre vietnamesisch stämmigen Urgroßmutter und Großmutter betreiben. Melanies Urgroßmutter Hanna realisiert die Verzweiflung ihres Urenkelkindes und erzähl ihr von ihrer ereignisreichen Vergangenheit, die sich über Vietnam, Deutschland und Paris zieht. Diese Geschichte soll Melanie vor allem eins lehren: dass man nie aufgeben soll!

Wie bereits in meinem Leseeindruck erwähnt, ist „Die Jasminschwestern“ das erste Buch von Corina Bomann, was ich lese und ich muss sagen, dass ich jetzt nach Beendigung des Romans hochzufrieden bin. Der langsame Einstieg in das Geschehen hat es ermöglicht, die Figuren doch recht gut kennen zu lernen, vor allem natürlich Melanie, weil der Fokus sich auf 2/3 des Romans von ihr wegbewegt. Eigentlich ist es nämlich Hanna, die die Heldin mimt und das vollkommen zu Recht. Ich habe ihre Geschichte sehr genossen, sie war spannend, zum Teil unerwartet und hat einem ihren Charakter so nahe gebracht, wie es Autoren nicht unbedingt immer gelingt. Zudem hat es mir gut gefallen, wie Gegenwart und Vergangenheit clever miteinander verknüpft wurden. Manches Mal hatte ich jedoch das Gefühl, das man in den Zwischenkapiteln von Melanie noch mehr für sie hätte rausholen können. Zum Teil hat sie überhaupt nicht auf das von ihrer Urgroßmutter Berichteten reagiert. Hier wäre also noch viel mehr Potential für Reflexionen gewesen, aber sei’s drum, ich habe ja auch immer den Hanna-zentrierten Kapiteln entgegengefiebert.

Die Geschichte in sich war vollkommen schlüssig und am Ende schloss sich auch ein Kreis, der das Lesevergnügen vergoldet hat. Ein wenig fiel dann aber doch die Geschichte um die Beendigung der Beziehung zwischen Hanna und Laurent aus dem Rahmen. Alles war total in sich schlüssig und vor allem sehr realistisch, aber diese Geschichte war dagegen etwas wüst und wirkte doch sehr konstruiert, aber hierüber kann man hinweg sehen.

Insgesamt bin ich wirklich sehr glücklich mit „Die Jasminschwestern“. Ich habe mich zu keinem Zeitpunkt gelangweilt, die Charaktere waren überzeugend, daher fand ich es schade, als es schließlich vorbei war, denn auch Hannas jüngere Vergangenheit und die Geschichten von Marie und Elena wären bestimmt durchaus erzählenswert gewesen. Aber Daumen hoch für Corina Bomann und fünf Sterne hierfür!