Rezension

Gelungener 3. Band um die Familie Fleury

Das Gold des Meeres
von Daniel Wolf

Bewertet mit 4.5 Sternen

„Das Gold des Meeres“ ist bereits der 3. Teil des Autors Daniel Wolf um die Familie Fleury. In diesem Teil dreht sich das Geschehen hauptsächlich um die beiden Zwillinge Blanche und Balian Fleury. Eine Kenntnis der beiden Vorgänger „Das Salz der Erde“ und „Das Licht der Welt“ ist nicht zwingend notwendig. Ich halte es aber schon für sinnvoll, da so ein besserer Überblick über Familienmitglieder und deren Geschichten und Erlebnisse besteht. Es gibt im Verlauf des Buches manchmal kurze Anspielungen auf diese Erlebnisse. Gleich beim Öffnen des Buches erblickt man einen Familienstammbaum der Familie Fleury. Dieser ist sehr hilfreich um den Überblick über die vielen Familienmitglieder zu behalten. Im hinteren Buchumschlag findet man einen Kartenausschnitt, der mir während des Lesen oft als Orientierung diente. Sehr schön kann man mit ihrer Hilfe die Handelsreise der Fleurys mitverfolgen. Etwas schade fand ich, dass der Tod von Michel Fleury bereits im Klappentext erwähnt wird. Andererseits wird er bereits im Prolog ermordet. Und so gelingt es Daniel Wolf sofort Spannung aufzubauen, den Leser zu und mitten ins Geschehen zu katapultieren. Ein sehr gelungener Einstieg. Denn nun kann man das Buch einfach nicht mehr aus der Hand legen. Diese Spannung wird fast die gesamte Zeit gehalten und den Leser erwarten einige Überraschungen. Es gibt nur sehr wenige zähere Passagen. Daniel Wolf ist es wieder gelungen sehr detaillierte Beschreibungen und anschauliche Darstellungen zu liefern. Personen, Orte und Handlungen wirken sehr authentisch und lebhaft. Man meint tatsächlich vieles selbst mitzuerleben. Und man fiebert und leidet mit den liebgewonnenen Figuren mit. Besonders gut hat mir gefallen, wie man wieder sehr viel nebenbei lernt. Die damaligen Gegebenheiten wie erschreckende Raubritter und Piraten, Intrigen und Verschwörungen, Religion und Heidentum, aber auch das Gesellschaftsleben und alltägliche Dinge werden dem Leser sehr interessant und anschaulich dargestellt. Dabei hat mir persönlich gut gefallen, dass anders als in den beiden Vorgängern nun Varennes-Saint-Jacques verlassen wird und eine lange Handelsreise durch viele Länder angetreten wird, die ganz neue Einblicke in das damalige Leben gewährt. Insgesamt ist es ein packender historischer Roman. Und dennoch haben mir die beiden Vorgänger ein klein wenig besser gefallen. Denn teilweise hatte ich das Gefühl, dass Daniel Wolf manches doch etwas überstürzt hat und noch hätte ausführlicher darstellen können.

Daher ziehe ich auch einen halben Stern bei der Bewertung ab und vergebe 4,5 von 5 Sternen.