Rezension

Gelungener Abschluss der Sheridan-Grant-Trilogie

Zeiten des Sturms
von Nele Neuhaus

Bewertet mit 4 Sternen

Weit entfernt von ihrer Heimat der Willow Creek Farm, ist es Sheridan Grant gelungen, ihr altes Leben hinter sich zu lassen und zur Ruhe zu kommen. Paul, der neue Mann an ihrer Seite, trägt sie auf Händen. Die Hochzeit steht kurz bevor. Doch dann kommen Sheridan ernsthafte Zweifel, ob diese Hochzeit der richtige Schritt ist. Denn Sheridan hat noch viele Träume, die sie verwirklichen möchte. Bevor sie einen Entschluss fassen kann, ob sie mit Paul vor den Traualtar treten soll, holt ihr altes Leben sie mit aller Macht ein...

 

"Zeiten des Sturms" ist nach "Sommer der Wahrheit" und "Straße nach Nirgendwo" der finale Band der Sheridan-Grant-Trilogie. Da die Ereignisse aufeinander aufbauen, ist es empfehlenswert die Teile in der richtigen Reihenfolge zu lesen. Man kann dem aktuellen Geschehen sicher auch dann folgen, wenn man noch keinen Band gelesen hat, da die Autorin wichtige Details aus Sheridans Vergangenheit in die Handlung einstreut. Doch ratsam ist es nicht, da Sheridans Geschichte ziemlich komplex ist. 

 

Der erneute Einstieg in Sheridans Geschichte gelingt wieder mühelos, denn die Autorin versteht es hervorragend, Handlungsorte und Protagonisten so lebendig zu beschreiben, dass man alles sofort vor Augen hat. Die Atmosphäre wirkt sehr amerikanisch, sodass man sich stets bewusst ist, wo sich die Ereignisse zutragen.

 

Der finale Band beginnt mit einer äußerst rasanten Szene, bei der man sofort mit Sheridan mitfiebert. Damit scheint der Grundstein für eine spannende Handlung gelegt. Dieser Eindruck bestätigt sich im weiteren Verlauf jedoch nicht, da das Geschehen geraume Zeit eher gemächlich vor sich hin plätschert. Als Fan der Reihe gönnt man Sheridan diese Auszeit allerdings und beobachtet interessiert, was das Schicksal für sie vorgesehen hat. Die Geschichte ist sehr gefühlvoll und mitreißend geschrieben, sodass sich das Buch quasi von selbst liest. Allerdings gibt es auch in diesem Band Zufälle, die nicht unbedingt glaubhaft wirken, sondern einen eher klischeehaften Beigeschmack hinterlassen. Weniger Dramatik hätte die Erzählung realistischer wirken lassen. Wenn man darüber hinwegsieht, kann man die Geschichte genießen und einige entspannte Lesestunden mit Sheridan Grant verbringen. Die losen Handlungsfäden, die sich durch die Reihe ziehen, werden zum Ende hin zufriedenstellend verknüpft. 

 

Obwohl dieser Band, im Vergleich zu den ersten beiden Teilen, nicht ganz so spannend ist, sondern eher gemächlich dahinplätschert, kann man sich mühelos auf die Geschichte einlassen. Denn die Autorin erzählt sehr gefühlvoll, sodass dieser Abschluss gelungen und "rund" wirkt.