Rezension

Gelungener Abschluss der Trilogie

Der Kratzer - Oliver Ménard

Der Kratzer
von Oliver Ménard

Bewertet mit 4.5 Sternen

Bei „Der Kratzer“ handelt es sich um den von mir langersehnten letzten Band der Trilogie um den Ermittler Tobias Dom. Rein theoretisch können die Bücher auch unabhängig voneinander gelesen werden, aber dann entgehen einem interessante Entwicklungen der Charaktere – insbesondere von Tobias Dom.

Dieses Mal taucht nach vielen Jahren mit dem Kratzer ein alter „Bekannter“ im Leben von Dom auf. Dieser hat es eindeutig auf das private Umfeld des Kommissars abgesehen. Trotz aller Bemühungen hinken die Ermittler lange einen Schritt hinterher.

Notgedrungen ist auch Christine Lenève wieder mit von der Partie. Trotz ihrer meist schroffen Art ist mir auch dieser Charakter ans Herz gewachsen. Bei diesem Fall lernen wir auch eine andere Seite an ihr kennen.

Nicht nur die Charaktere sind sehr ausgefeilt und absolut glaubwürdig dargestellt sondern auch die Location. Die vorkommenden Straßen, Plätze und Gebäude findet man tatsächlich in Berlin wieder und sie wurden vom Autor persönlich inspiziert. Überhaupt ist die sehr gründliche Recherche in allen Bereichen auffällig und erwähnenswert.

Der Schreibstil ist gewohnt fesselnd und die Dialoge weisen einen gewissen Humor auf.  Für mich gab es den erwarteten Gruselfaktor, Gänsehaut, Entsetzen und Hoffen und Bangen mit einigen der Figuren. Da der Autor ein Freund von unerwarteten Wendungen ist, musste ich mit allem rechnen. Gefördert wurde dies dadurch, dass Oliver Ménard persönlich sehr intensiv an der Leserunde teilgenommen hat. Dies machte das Leseerlebnis noch intensiver, weil der Autor seine Sicht und Absicht verdeutlichte.

Für mich ein tolles Leseerlebnis und ein gelungener Abschluss der Trilogie, daher vergebe wohlverdiente 4,5 Sterne. Ich hoffe auf weitere Thriller von Oliver Ménard.