Rezension

Gelungener Abschluss einer rundweg überzeugenden Saga

Gut Greifenau - Sternenwende -

Gut Greifenau - Sternenwende
von Hanna Caspian

Bewertet mit 5 Sternen

Buchmeinung zu Hanna Caspian – Sternenwende

„Sternenwende“ ist ein historischer Roman von Hanna Caspian, der 2021 bei Knaur Taschenbuch erschienen ist.

Zum Autor:
Hanna Caspian, geb. 1964, studierte Literaturwissenschaften, Politikwissenschaft und Sprachen in Aachen und arbeitete danach lange Jahre im PR- und Marketingbereich. Mit ihrem Mann lebt sie heute als freie Autorin in Köln, wenn sie nicht gerade durch die Weltgeschichte reist.

Klappentext:
Berlin 1929: Katharina erleidet einen schweren Schicksalsschlag. Plötzlich scheint ihr Traum von einem Leben als Ärztin in weite Ferne gerückt.

Auch über Gut Greifenau hängen dunkle Wolken, denn die Weltwirtschaftskrise setzt seinen Bewohnern – der Grafenfamilie wie auch den Bediensteten – schwer zu.

Graf Konstantin ändert angesichts der finanziellen Probleme und der bedrohlichen Lage immer mehr seine politische Haltung – sehr zum Ärger seiner Frau Rebecca. Die kümmert sich tatkräftig um ihre drei Kinder und um Katharina, die in ihrer Not auf das heimatliche Gut flüchtet. Diese freundet sich mit dem Gutsverwalter Albert an – und entdeckt sein Geheimnis …

Meine Meinung:
Der Abschluss der Saga um die Bewohner von Gut Greifenau hat mich wie die Vorgänger fasziniert. Herausragend sind die Figurenzeichnung und die Einbindung der historischen Elemente. Viele kleine Geschichten werden erzählt, es wird gestorben und neue Erdenbürger werden geboren. Sympathische und weniger sympathische Figuren haben ihren Auftritt. Liebgewonnene Figuren nehmen eine unschöne Entwicklung, andere erfahren viel Leid und wiederum andere finden ihr Glück. Manche Beziehungen werden auf eine harte Probe gestellt, manche Menschen finden endlich zueinander. Der Leser verfolgt den Aufstieg der Nationalsozialisten und die Ohnmacht der regierenden Politiker. Manche Figuren zeigen unerwartete Stärken und manche streben nur nach ihren Vorteilen. Das Leben auf Gut Greifenau geht weiter, auch wenn es viele Probleme gibt. Aber es werden auch Figuren gezeigt, die nur um das nackte Überleben kämpfen können. Mit positiven und humorvollen Elementen wird die Handlung aufgelockert und verträglicher gestaltet.

Diese Familiensaga bleibt spannend und bietet jede Menge an überraschenden Entwicklungen. Mit dem Jahresende 1932 endet die Geschichte, weil die Autorin den Figuren kein weiteres Leid zumuten möchte in der folgenden dunklen Zeit. So ist das Ende der Geschichte versöhnlicher als in den Vorgängerbänden.

Fazit:
Dieses Buch hat mich begeistert mit seiner Mischung aus historischen und fiktiven Elementen. Wiederum herausragend sind die Figurenzeichnung und die Entwicklung der Handlung. Gerne vergebe ich die Höchstwertung fünf von fünf Sternen (100 von 100 Punkten) und spreche eine klare Leseempfehlung aus.