Rezension

Gelungener Auftakt

Schwert und Krone - Meister der Täuschung - Sabine Ebert

Schwert und Krone - Meister der Täuschung
von Sabine Ebert

Bewertet mit 4 Sternen

Erster Satz:

„Der Kaiser ist tot!“

Meinung:

Nach dem Tod von Kaiser Lothar von Süpplingenburg bricht ein erbitterter Krieg um die Thronfolge aus. Der tote Kaiser übertrug die Nachfolge auf seinen Schwiegersohn Heinrich der Stolze, Herzog von Sachsen und Bayern. Mit zahlreichen Intrigen und Maskeraden wird Konrad von Staufen zum Gegenkönig gewählt und dem Welfen, nach einigen Taten, die Herzogtümer entzogen. Ein Krieg entfacht im Land und die Fürsten müssen sich für eine Seite entscheiden.

Inmitten des Krieges folgt der Leser den verschiedensten Häuser und Personen und erhält die unterschiedlichsten Einblicke in das 12. Jahrhundert. Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht eines Erzählers und mit vielen informativen Details ausgeschmückt. Der Schreibstil ist flüssig und angenehm. Das Buch ist in drei Abschnitte unterteilt, dann wiederum in Kapiteln, vor denen immer die jeweiligen Personen aufgelistet werden um die es sich dreht und welchen Monat/welches Jahr es gerade ist. Zwischen den Abschnitten vergehen einige Jahre und auch zwischen den einzelnen Kapiteln können schon mal ein paar Monate liegen. Das Cover des Buches ist schlicht, in einem dunklen Rot mit goldener Schrift, wirkt jedoch sehr edel. Innen schmückt eine bunte Karte die Buchdeckel. Die Fülle an Personen kann zu Beginn sehr erdrückend sein und es ist anstrengend keinen zu verwechseln, da viele auch noch den selben Namen tragen. Die Beinamen sind eine Hilfe, ebenso wie das umfangreiche Infomaterial was mit dem Buch kommt: Eine Auflistung aller wichtigen Charaktere, einem Glossar, Stammbäume einiger wichtigen Familien und einer Zeittafel. Die Charaktere sind alle unterschiedlich und von jeder Art ist einer dabei. So sind die beiden jungen Frauen Adela von Vohlburg und Kunigunde von Plötzkau mir schnell ans Herz gewachsen, während für andere nur Verachtung zurück blieb. Da die Charaktere überwiegend auf wirklichen Personen basieren und auch das Grundgerüst des Buches auf geschichtliche Fakten aufgebaut wurde, blieb weniger Platz für fiktive Ausschweifungen, doch gerade das gefiel mir sehr gut. Die Sichtweise vom Spielmann und Spion Lukian war sehr interessant, durch die Einblicke in die Hofgeschehnisse und die Intrigen. Der Rest seiner Geschichte war für mich jedoch eher unwichtig und fast schon ein wenig störend, da er außerhalb seiner Rolle als Spion nicht viel zur Geschichte beitrug oder sie voran brachte.

Fazit:

Ein interessanter historischer Roman und ein gelungener Auftakt einer neuen, spannenden Reihe, mit wenigen fiktiven Charakteren, die zum Teil sogar eher gestört haben. Der zweite Teil, der im November dieses Jahres erscheint, wird auf jeden Fall auch seinen Weg in mein Regal finden! 4/5 Sternen