Rezension

Gelungener Auftakt

Gut Greifenau - Abendglanz - Hanna Caspian

Gut Greifenau - Abendglanz
von Hanna Caspian

Der erste Band der Gut Greifenau-Trilogie fängt im Jahr 1913 an. Sehr anschaulich beschreibt die Autorin das Leben der damaligen Gutsbesitzer, aber auch wie das Gesinde und die Pächter lebten, wird nicht vergessen. Überhaupt hat es mir sehr gut gefallen, dass sich das Buch nicht nur um die reichen Gutsbesitzer dreht, sondern dass auch die Sorgen und Nöte der Bediensteten thematisiert werden. Oftmals chancenlos mussten die Menschen bis zum Lebensende ackern und schuften und konnten sich überhaupt nichts leisten. Dazu noch der Druck untereinander, wer mehr verdient als der andere und immer die Angst im Nacken einen Fehler zu machen und rausgeworfen zu werden. Im Vordergrund stehen allerdings Konstantin und Katharina. Beide will Mutter Feodora, am besten mit viel Gewinn, verheiraten. Doch das lassen sich die Kinder nicht gefallen und suchen sich ihre eigenen Liaisonen. Auf mich wirkte allerdings Katharina sehr viel älter, da sie von ihren Äußerungen und Handlungen ziemlich reif agierte und sich dann ja schon sehr früh Gedanken über einen Ehepartner gemacht hat. Zwischen humorvollen Szenen wird es aber auch ganz schön dramatisch. Außerdem kommt durch das Geheimnis, welches Kutscher Albert aufdecken möchte, eine gute Portion Spannung ins Buch. Man kann sagen, das Buch vereint eine unterhaltsame, spannende, witzige und auch dramatische Familiengeschichte, die sich vor der Kulisse des 1. Weltkrieges abspielt.

Mich haben schon ihre Südsee-Romane unter anderem Autorennamen sehr gefesselt gehabt und leider habe ich jetzt erst gemerkt, wer hinter dem Pseudonym Hanna Caspian steckt. Sonst hätte ich mich schon eher für das Gut Greifenau interessiert. Dafür kommt jetzt schon bald der 2. Band heraus und ich muss nicht mehr lange mit dem weiterlesen warten.