Rezension

Gelungener Auftakt!

Die Wächter von Avalon - Die Prophezeiung - Amanda Koch

Die Wächter von Avalon - Die Prophezeiung
von Amanda Koch

Inhalt
Die 18-jährige Esmeralda, genannt Esmé, fühlt sich mehr und mehr fremd in dieser Welt. Sie zieht sich immer mehr von ihrer Familie zurück und verliert sich in ihren Träumen. In diesen fühlt sie sich zu einem unbekannten jungen Fremden hingezogen. Zudem spürt Esmé ständig Magie um sich. Eines Tages begegnet sie dem jungen Mann, Raven Sutton, aus ihren Träumen tatsächlich. Er ist einer der Wächter Avalons, der heiligen Insel des magischen Landes Amaduria. Esmé erfährt von mächtigen Feinden, welche die Wächter Avalons bedrohen. Eine Prophezeiung der Lichtelfen besagt, dass nur Esmé diese Gefahr aufhalten kann, und somit Ravens Leben retten kann...

Rezension
Amanda Kochs Schreibstil ist wirklich sehr schön, fließend und bildhaft und passt sehr gut zu diesem Fantasy-Roman. Die Geschichte wird in der dritten Person aus verschiedenen Blickwinkeln der Charaktere erzählt, was mich sehr ansprach, denn so kann sich der Leser in die unterschiedlichen Personen im Buch gut hineinversetzen und erlebt die jeweiligen Situationen aus deren Sicht. Es dauerte eine Weile, bis ich mich voll auf die Geschichte einlassen konnte. Hier kann ich nur jedem raten durchzuhalten und auf jeden Fall weiter zu lesen, es lohnt sich!

Esmé ist ein sehr starker und sympatischer Charakter. Sie durchlebt eine große Wandlung im Laufe der Geschichte. Sie fühlt, dass sie nicht von dieser Welt ist und kann einfach keine richtige Beziehung zu ihrer Familie aufbauen, von anderen Menschen ganz zu schweigen. Ständig bemerkt sie Magie, die sie zu umgeben scheint und ihr Kraft und Trost spendet. Außerdem hat sie sich sehr real anfühlende Träume und Visionen. Sie ist innerlich zerrissen und ihre Gedanken schweifen oft ab. Ich empfand oft Mitleid mit Esmé. 

Raven und seine Geschwister Ian, Quinlan und Evolet sind, bzw. werden die nächsten Wächter Avalons. Sie, und ihre gesamte Familie, entstammen der Blutlinie des großen Zauberers Merlin, und waren alle Wächter. Die Geschwister leben bei den Großeltern in Irland, wo sie durch den Großvater Cranos und seiner Magie vor dem Bösen beschützt werden und gleichzeitig auf ihre Rolle als Wächter vorbereitet werden. Cranos ist ein sehr liebevoller Großvater und er und Raven sind mir, mit Ausnahme von Esmé, die sympatischsten Charaktere. Ravens Geschwister lernt man zwar auch etwas näher kennen, aber sie kommen noch etwas blass daher. Ich hoffe, dass man in den nächsten Bänden mehr von ihnen erfährt. Raven selbst ist ein mutiger, stolzer junger Mann, der sich seiner Bestimmung und deren daraus hervorgehender Verantwortung voll und ganz bewusst ist. 
Raven fühlt sich mit Esmé ab der ersten Begegnung verbunden, misstraut ihr allerdings auch, denn schließlich lauert das Böse überall. 

Neben der wirklich tollen Geschichte rund um Avalon und das mystische Land Amaduria, mangelt es dem Buch nicht an Spannung. Immer wieder kommt Spannung auf, aber erst im letzten Kapitel spitzt sich diese richtig zu. Je mehr Seiten ich las, desto weniger konnte ich das Buch aus der Hand legen. Dieser Band endet zwar ohne Cliffhanger und ist in sich abgeschlossen, aber trotzdem macht die Geschichte Lust auf mehr, denn nicht alle aufkommenden Fragen werden beantwortet. 

Mein Fazit
Wer Geschichten über Avalon liebt und auch sonst gerne Fantasy liest, der ist mit "Die Wächter von Avalon" gut bedient. Eine tolle, magische und bildgewaltige Geschichte, allerdings noch etwas ausbaufähig, vor allem was die Nebenfiguren betrifft. Aber auf jeden Fall ist dieses Buch ein wunderbarer Auftakt einer vielversprechenden Trilogie, die ich in jedem Fall weiter verfolgen werde! Ich vergebe vier Sternchen.