Rezension

Gelungener Auftakt, aber da ist noch Platz für mehr.

Die Apfelprinzessin - Maya Shepherd

Die Apfelprinzessin
von Maya Shepherd

Bewertet mit 3 Sternen

Maya Shepherd – Die Grimm Chroniken 1, Die Apfelprinzessin

 

Wenn Märchen nicht die Wahrheit erzählen: Im 16. Jahrhundert erlebt Mary Jane, Tochter eines Kaufmannes, ihre erste große Liebe mit einem Mann namens Dorian, der sich einerseits unnahbar gibt und andererseits sehr darauf bedacht ist zärtliche Worte mit ihr zu wechsen. Hier scheint die Geschichte rund um "Schneewittchen" der Gebrüder Grimm ihren Anfang zu nehmen.

In der Gegenwart fühlt sich Will mit jedem weiteren Besuch bei seinem an einer psychischen Störung leidenden Vater erdrückt. Seine Geschwister Maggie und Joe unterstützen ihn zwar, doch die Besuche belasten ihn enorm.

Doch könnte es sein, dass sein Vater gar nicht verrückt sondern die Welt nur mit anderen Augen sieht?

 

Ich bin in der letzten Zeit schon öfter über das schöne Cover des Buches gestolpert und ich mag auch Märchenadaptionen. Ich habe das Hörbuch, eingelesen von Laura Sophie Helbig, gehört. Die Laufzeit beträgt gerade mal 2 Stunden und 37 Minuten. Die Synchronsprecherin macht einen guten Job, insgesamt hätte die Geschichte aber noch etwas lebendiger erzählt werden können.

 

Die Story selbst ist ziemlich kurz und hat leider ein offenes Ende. Ich bin zwar neugierig geworden, muss aber jetzt nicht sofort die Fortsetzung lesen oder hören. Mir gefällt, dass die Story aus mehreren Perspektiven erzählt wird und sowohl in der Vergangenheit als auch in der Gegenwart spielt.

Die "böse Stiefmutter" aus Schneewittchen ist eine der Hauptfiguren, die behauptet, dass die Geschichte wie wir sie kennen, falsch ist. Bisher hat sich die Story eher schleppend erzählt und noch kann ich nicht absehen, in welche Richtung sie nach dem erst Buch gehen wird.

Der Erzählstil ist leicht und einfach gehalten.

Die Figurenausarbeitung ist mir zu wenig, ich konnte mir die Charaktere zwar vorstellen, aber so richtig zu fassen bekam ich sie nicht. Auch fehlte es mit – noch – an Tiefe und Lebendigkeit, aber die Story und die Figuren haben ja noch mehrere Episoden Zeit sich zu entwickeln.

Die Apfelprinzessin war mir bisher nur wenig sympathisch. Einerseits ist sie eine Tochter, die etwas erleben möchte, andererseits hat sie sich an Dorian geklammert, der leider ebenfalls bisher nur wenig Sympathiepunkte gewinnen konnte. Hier bin ich noch etwas unschlüssig, werde dem nächsten Buch aber durchaus eine Chance geben, um mich zu überzeugen.

In der Gegenwart haben wir Will, der wöchentlich seinen Vater in der Klinik besucht. Der Vater scheint mir eine interessante Figur, denn ich neige dazu, dass er nicht so verrückt ist, wie er tut oder dargestellt wird. Will kam ein bisschen unmotiviert rüber, an und für sich fand ich seine Geschichte aber doch etwas interessanter.

Weitere Figuren ergänzen die Geschichte.

 

Ich bin neugierig geworden, aber mir fehlt hier an allen Ecken und Enden irgendwie der Wow-Effekt. Ich mag Reihenauftakte und ich mag Märchenadaptionen, weshalb ich sicher die Fortsetzung lesen oder hören werde. Ich bin insgesamt aber noch unschlüssig, weil die Story mich einfach nicht so packen konnte, wie ich gehofft habe. In der Fortsetzung hoffe ich auf mehr Wow, mehr Emotionen und mehr Lebendigkeit in Geschichte und bei den Figuren.

 

Das Cover ist sehr hübsch und hat mir sofort gut gefallen.

 

Fazit: Gelungener Auftakt, aber da ist noch Platz für mehr. 3 Sterne.