Rezension

Gelungener Auftakt, der nach mehr verlangt!

Fall of Legend - Meghan March

Fall of Legend
von Meghan March

Bewertet mit 4 Sternen

Gabriel Legend und Scarlett Priest stammen aus vollkommen verschiedenen Welten. Während Legend sich aus den Slums hat hochkämpfen müssen, entspringt Scarlett aus gutem und behütetem Hause. Aber obwohl ihre Unterschiede so groß sind, fühlen sie sich vom ersten Moment an zu einander hingezogen. Das darf aber nicht sein, denn Legend würde mit seinen Gefühlen Scarlett in Gefahr bringen. Und auch für Scarlett hängt eine Menge davon ab. Kann es dennoch eine Chance für das ungleiche Paar geben?

Schriftstellerin Meghan March die bereits vielen Lesern durch ihre „Richer-than-Sin-Reihe“ bekannt ist, hat mit „Fall of Legend“ den Auftakt zu einer neuen Trilogie erschaffen, die sich mit dem high society Sternchen Scarlett Priest und dem ehemaligen Boxer und Clubbesitzer Gabriel Legend beschäftigt.

Im Auftakt dreht sich alles um das Kennenlernen und anschließende Verlieben der beiden Hauptakteure der Geschichte. Abwechselnd schildern Scarlett und Legend aus der jeweiligen Erzählperspektive ihre Erlebnisse und lassen so den Leser hautnah an ihren Gefühlen und Gedanken teilhaben.

Scarlett ist zwar ein Modepüppchen und im Stil von Paris Hilton eine Werbeikone, doch zeitgleich auch eine Geschäftsfrau, die genau weiß, wie der Hase läuft. Sie arbeitet selbstständig, hart und effizient. Scarlett setzt Maßstäbe, nachdem sich die Welt orientiert. Deshalb ist sie auch für Legend so wichtig, denn sein Club steht kurz vor dem Aus. Als er Scarlett dazu bringen kann, seinen Club zu besuchen, ist es fast wie ein Sechser im Lotto, denn nun hat der Club eine reelle Chance zu überleben. Dabei muss er aber seinen Fokus immer neu revidieren, denn er fühlt sich zu Scarlett hingezogen, dabei würde er sie in Gefahr bringen. Er hat schon zu oft erlebt, wie Menschen, die ihm etwas bedeuten, umgebracht worden sind. Es beginnt ein Spiel der Emotionen.

Die Gefühle der beiden Protagonisten bilden den roten Faden in der Handlung, die sich langsam und nachvollziehbar aufbaut. Der Leser kann hier ideal einsteigen und sich ganz auf die Erzählung einlassen. Sehr tragisch und romantisch wird der Hergang dargestellt, was für einen reizenden und flüssigen Lesefluss sorgt.

Meghan March schreibt zudem sehr lebendig und bildlich und lässt so die Geschichte authentisch erscheinen. Hier wirkt alles verträumt, schwungvoll und atmosphärisch. Mit genau den richtigen Worten lässt die Autorin die Erzählung aufblühen und sorgt so für einen gewissen Suchtfaktor.

Gelungener Auftakt, der nach mehr verlangt!

Mein persönliches Fazit:

Nachdem ich die „Richer-than-Sin-Reihe“ verschlungen habe, war es mir ein Bedürfnis auch die neue Trilogie zu lesen. Mit dem ersten Band hat Meghan March einen durchaus soliden Start hingelegt, der mich durchweg gut unterhalten hat. Die beiden Protagonisten sind facettenreich und ihrer Persönlichkeit treu geblieben, die Handlung ist lebendig und die Emotionen sind stark und tragisch geprägt. Dennoch muss ich hier leider ein paar Abzüge vornehmen, denn das Gesamtkonzept hat mich nicht ganz erreicht. Zu viele Ideen, die alle nicht ganz ausgereift sind. Zu viele Anfänge, die noch lose Enden haben. Dann das Finale des ersten Bandes, das mich sprachlos zurücklässt und Legend in einem wirklich schlechten Licht erscheinen lässt.

Ich werde vermutlich auch den nächsten Band lesen, denn ich hasse es, nicht zu wissen, wie es weitergehen wird. Trotzdem kann ich diesem Werk nicht die ganz große Empfehlung aussprechen, denn mir fehlt hier etwas ganz Besonderes. Das Buch ist gut und liest sich herrlich flott und offen, aber es hat mich nicht hundertprozentig erreicht. Die Schriftstellerin hätte sich vielleicht mehr auf ein oder zwei Bereiche konzentrieren sollen, statt den Leser mit einer Fülle von Ideen zu erschlagen. So ist es alles ein wenig zu viel. Aber vielleicht wird es ja im nächsten Band etwas logischer. So bleibt es zwar beim Daumen nach oben, doch leider mit einem Punkt Abzug.