Rezension

Gelungener Auftakt der neuen Reihe von Richelle Mead.

The Promise - Der goldene Hof - Richelle Mead

The Promise - Der goldene Hof
von Richelle Mead

Bewertet mit 5 Sternen

Richelle Mead – The Promise, Der goldene Hof

 

Elizabeth, Gräfin von Rothford ist Waise und lebt bei ihrer Grandma Lady Alice, das Guthaben der Familie geht zur Neige und außerdem ist sie im heiratsfähigem Alter. Doch während sie sich vielleicht noch an den vorgeschlagenen Ehemann Baron Lionel gewöhnen könnte, wird ihr sehr schnell klar, dass ihre zukünftige Schwiegermutter ein ganz anderes Kaliber ist.

Als sich ihr die Chance auftut und sie fliehen kann, trifft sie auf Cedric. Er und sein Vater bilden junge Frauen zu Damen aus, die später die Möglichkeit haben einen guten Mann zu heiraten, natürlich nur gegen Bezahlung eines anständigen Brautpreises.

Als Cedric Thorn die hübsche Gräfin sieht, muss er sich entscheiden ob er sie verrät, oder ihr eine Chance geben wird, unter falschem Namen ihr Glück zu versuchen. Doch er hat nicht mit der ungeheuren Anziehungskraft gerechnet die Adelaide ausstrahlt. Als diese dann auch noch ein tiefgehütetes Geheimnis von Cedric erfährt, versucht sie ihm zu helfen... und beide geraten in Gefahr die tödlich enden wird, wenn man sie erwischt.

 

Ich kenne bereits die Fantasy-Bücher von Richelle Mead (Vampir Academy- und Bloodlines-Reihe), die ich sehr gerne gelesen habe und die mich immer wieder aufs neue begeistern können.

Deswegen war ich neugierig und hatte hohe Erwartungen an das neue Buch der Autorin, das in einer ganz anderen Welt spielt.

 

Nach wenigen Seiten ist der lockere, flüssige Schreibstil der Autorin wieder zu erkennen, der mich sofort in seinen Bann zog und die Seiten nur dahin fliegen ließ. Die Handlung selbst ist kreativ, spannend, mit vielen humorvollen Elementen aufgelockert, sehr abwechslungsreich und überraschend.

Richelle Mead hat hier eine fremde Welt erschaffen und dabei anschaulich und bildhaft die verschiedenen Vorzüge und Nachteile der Handlungsorte gut hervorgehoben. Egal ob es sich um das Anwesen der Witmores, der Baracke auf dem Goldfeld oder die prächtigen Ballsäle handelte, ich konnte mir alles sehr gut vorstellen.

Ebenfalls ist die Handlung detailliert geschildert, sodass ich mir streckenweise vorkam, als würde ich einen Film anschauen.

Die Charaktere sind überaus vielschichtig, facettenreich, detailliert und lebendig beschrieben. Die Autorin hat es geschafft ihren Figuren Emotionen einzuhauchen und dadurch wirken sie authentisch und glaubhaft.

Elizabeth/Adelaide war sympathisch, anfänglich vielleicht ein wenig hochnäsig, aber das wird im Verlaufe des Buches deutlich besser und da ist sie sich auch nicht zu schade, anzupacken und zu ihren Freundinnen oder Cedric zu stehen. In ihr steckt ein guter Mensch, auch wenn sie dafür manchmal eigenwillige Lösungswege aussucht, aber genau das macht sie so faszinierend und das Buch so spannend. Wir erleben hier eine willensstarke, kluge und toughe Frau, die sich mit den Gegebenheiten arrangiert und das beste daraus macht.

Cedric ist sympathisch, kein Alphamann, auch wenn er weiß was er will. Das gefällt mir hier besonders gut, zum großten Teil auch, weil das Buch eben nicht den gängigen Klischees entspricht. Cedric hat eine andere Sichtweise auf die Dinge, fühlt sich zur Gräfin hingezogen, versucht sein Möglichstes und manchmal reicht es, manchmal eben nicht. Dabei ist er charmant und witzig, hat sich große Ziele gesteckt und versucht diese umzusetzen.

Adelaides Freundinnen Mira und Tamsin sind ebenfalls zwei sehr faszinierende und interessante Charaktere, bilden in diesem Buch aber eher Nebenfiguren und sie bleiben mit einer ganzen Menge an Geheimnissen leider recht blass, was aber sicherlich in den Nachfolgebüchern behoben wird. Die beiden sind auf ihre Art immer für Überraschungen gut, und ich hätte sehr mehr über sie erfahren.

 

Das Grundthema des Buches ist ein wenig schwierig, wird hier aber sehr gut umgesetzt: Junge Frauen bekommen die Möglichkeit nach einer Ausbildung für einen gewissen Preis sich einen Ehemann auszusuchen. Das hier ständig von Freiern geredet wird, hat einen recht negativen Beigeschmack. Auch das die Frauen streckenweise wie „Waren“ präsentiert werden.

Ein weiteres Thema in diesem Buch ist die Religionsfreiheit, mit all den Ängsten und Sorgen der Charaktere, die sich auch in der realen Welt übertragen lassen könnten.

Aber es handelt sich hier um einen fiktiven Roman, und der konnte mich von der ersten bis zur letzten Seite fesseln, konnte mich berühren und ich empfand viel Freude beim lesen. Dadurch das er einen Touch Realität hat, regt er zum Nachdenken an.

 

Das Cover ist jetzt nicht spektakulär, ein hübscher Hinterkopf auf einen türkisen Grund ist zwar nett und sicherlich ein Blickfang, allerdings auch etwas „einfach“.

 

Fazit: Gelungener Auftakt der neuen Reihe von Richelle Mead. Von mir gibt es eine Leseempfehlung und knappe 5 Sterne.