Rezension

Gelungener Auftakt, der neugierig macht.

Krieger des Lichts, Nihil fit sine causa - Jasmin Romana Welsch

Krieger des Lichts, Nihil fit sine causa
von Jasmin Romana Welsch

Meinung:

 

Seid ihr bereit für die zweite „Schattenjäger-Welle“?

Seid ihr bereit für Erzengel, Erzdämonen, Liebe und Krieg?

Seid ihr bereit für die Akademie der Wächter?

 

Wenn ja, dann solltet ihr dringend anfangen Krieger des Lichts zu lesen.

Aber ihr braucht ein bisschen Durchhaltevermögen.

Warum, das erzähle ich euch jetzt.

 

Bisher habe ich noch nicht viel Fantasy der Autorin gelesen und diese Reihe stand schon allein aufgrund der wunderhübschen Cover ganz vorne auf meiner Liste. Allerdings habe ich mich am Anfang doch etwas schwer getan in das Buch zu finden, denn Mia, die Protagonistin, ist zu Beginn etwas schwierig.

Sie war mir zu sehr Teenie, zu wankelmütig, zu schnell beeindruckt und leicht beeinflussbar. Kein Wunder, ist sie auch erst 16 Jahre und zieht doch schon allerlei Aufmerksamkeit auf sich.

 

Man begleitet Mia als Leser in der Ich-Perspektive, was mir natürlich mal wieder einen guten Einblick in ihre Gefühlswelt gibt, die, wie schon gesagt, anfangs sehr naiv und unstrukturiert auf mich wirkt.

Das lässt sich zwar alles durch die äußeren Umstände erklären, aber es hat mich dennoch ein wenig genervt.

Mia ist, wie kann es als Protagonistin in einem Fantasyroman auch sein, besonders. Sie hat die Gabe Gefühle zu lesen, was ihr den Alltag ziemlich erschwert. Bis sie am Internat für angehende Wächter aufgenommen wird und somit ihrem Leben endlich einen Sinn geben kann.

 

Schon kurz nach ihrer Ankunft und der Eingewöhnungsphase hatte sie - und Achtung, das könnte einige vielleicht abschrecken - fünf Verehrer. Die einen mit mehr oder weniger offenherzigen Annäherungsversuchen. Ich kann mich an dieser Stelle nur wiederholen: Zu Beginn nervte es ein wenig, weil sie bei fast der Hälfte von ihnen, glasige Augen bekam und sie gedanklich anhimmelte, sobald sie auch nur in ihrer Nähe waren. Typische Teenieschwärmerein halt, die aber auch in Zusammenhang mit ihrer Gabe stehen, eben weil sie so empathisch veranlagt ist und das auch ein wenig auf sie überging.

 

Wie dem auch sei, ich rate euch an dieser Stelle einfach durchzuhalten, denn es wird deutlich besser. Mia lebt sich schnell in der Schule ein, gewinnt an Selbstvertrauen und Sicherheit und sobald das irgendwie zu mir vorgedrungen war, folgen die Seiten nur so dahin.

Könnte vielleicht auch ein bisschen an den attraktiven Nebencharakteren gelegen haben. Ich meine, zwei super heiße Erzengel, die fast täglich um dich herumwuseln? Ein mehr oder minder sarkastisch-mies gelaunter Badboy, der dein Training überwacht? Und ein kleiner, entzückender Dämon, der deine Freundschaft wertschätzt? 

Wer kann da schon nein sagen bzw. nicht weiterlesen wollen?

Denn auch, wenn es ein U18 Roman ist, besteht ja trotzdem die Chance, dass sie sich irgendwie, irgendwo nackig machen.

 

Das Setting, das die Autorin geschaffen hat, erinnert mich sehr stark an die Schattenjäger Chroniken. Was ich anfänglich eigentlich irgendwie nicht gut fand, weil ich dachte, das wird so ein halber Abklatsch - hat mich am Ende vollends mitgerissen, eben wegen den paar Gemeinsamkeiten.

Menschen mit besonderen Fähigkeiten, die die Welt vor Dämonen und der Hölle  beschützen. Die nachts durch die Straßen ziehen und tagsüber lernen.

Die mit Schwert und Bogen kämpfen, immer in Sorge umeinander.

Die auf das Zusammentreffen mit einem mächtigen Feind warten und sich auf einen Krieg vorbereiten.

 

Nimmt man all das zusammen - die Charakterentwicklung von Mia, das Zusammenspiel der Charaktere, die kleinen romantischen Szenen, die Geheimnisse um Mias Herkunft, sowie andere Entdeckungen und die große Verantwortung, die auf so vielen winzigen Schultern lastet - und wirft es in einen Topf, muss ich sagen, hat die Autorin hier einen spannenden Auftakt zu einer neuen/alten Welt erschaffen, bei dem ich gleich mit dem zweiten Band weitermachen werde.

 

Fazit:

 

Mit dem ersten Teil der Krieger des Lichts entführt uns die Autorin in Mias neues Leben als Wächterin. Es gibt Action, Spannung, Liebe, Kämpfe, Freundschaftlichen Zwischenszenen, einen epischen Showdown - eigentlich alles, was in einen guten Fantasyroman gehört.

Wer gerne Geschichten mit Engeln, Dämonen und jungen Kämpfern liest, der ist hier gut beraten. Bis auf die Startschwierigkeiten in Bezug auf die leicht kindliche Naivität hat mich die Geschichte voll in den Bann gezogen.

Reinlesen lohnt sich!

 

Bewertung:

 

⭐️⭐️⭐️⭐️ (4/5)