Rezension

Gelungener Auftakt einer interessanten Familiensaga

Der Duft der weiten Welt - Fenja Lüders

Der Duft der weiten Welt
von Fenja Lüders

Bewertet mit 5 Sternen

„Der Duft der weiten Welt“ ist der erste Band der Speicherstadt-Saga der Autorin Fenja Lüders.

Nach dem Prolog beginnt das Buch 1912 in Hamburg.  Die 18-jährige Mina Deharde träumt von einem selbstbestimmten Leben, möchte am liebsten studieren und das Kaffeekontor ihres Vaters weiterführen, was für eine Frau in der damaligen Zeit nahezu undenkbar war. Leider hat ihre Familie andere Pläne und sie kommt standesgemäß in ein Pensionat, in dem sie Haushaltsführung lernen und auf die Ehe vorbereitet werden soll.

Mina ist eine sympathische und sehr starke Protagonistin, die absolut untypisch für die damalige Zeit ist.  Schnell wird deutlich wie schwierig es für eine Frau war, ihre Ziele und Wünsche zu verwirklichen und das obwohl sie einen liebevollen Vater und Edo Blumenthal - einen Angestellten im Kontor, für den sie schwärmt und der sie sehr unterstützt - hat.

Der Schreibstil der Autorin ist angenehm und flüssig zu lesen. Sie beschreibt ihre  Charaktere sehr detailliert. Mina eine tolle Protagonistin, die sich trotz ihres jungen Alters deutlich weiterentwickelt hat. Ihr innerer Konflikt zwischen dem, was sie möchte und die Wünsche ihrer Familie zu erfüllen wird gut dargestellt. Ebenso gut ist es Fenja Lüders gelungen die Atmosphäre der Speicherstadt und den damaligen Zeitgeist einzufangen.

Das Buch war beste Unterhaltung, nicht spannend, aber emotional und ergreifend, so dass ich gerne mehr über Mina und ihr Leben erfahren möchte und gespannt auf den zweiten Band warte. Insgesamt ein gelungener Auftakt einer interessanten Familiensaga, den ich nur empfehlen kann.