Rezension

Gelungener Auftakt einer Reihe

Stadt der Verborgenen (Die Phoenicrus-Trilogie 1) - Mirjam H. Hüberli

Stadt der Verborgenen (Die Phoenicrus-Trilogie 1)
von Mirjam H. Hüberli

Bewertet mit 5 Sternen

„...Federleicht flattert mein Herz, schmiegt sich in die Flügel dieser Melodie und legt sich in Bens Hände...“

 

Das Buch beginnt mit einem geheimnisvollen Prolog, der viele Fragen offen lässt.

Dann lerne ich Zara kennen. Auf den Weg ins Gymnasium wird sie von einem Skater umgefahren. Und der kommt dann ausgerechnet noch in ihren Kurs. Allerdings wird er sofort von Cilia vereinnahmt.

Doch eigentlich hat Zara andere Sorgen. Ihr Opa scheint immer mehr in die Demenz abzugleiten. Er redet von Bedrohung und Entführung. Als Zara bei der Suche nach einem klassischen Roman im Bücherregal der Mutter auf einen Brief und ein Bild, das sie mit einer Schwester zeigt, trifft, ist plötzlich nichts mehr wie vorher. Die Andeutung ihres Großvaters bekommen eine erschreckende Realität,.

Das Buch ist der Auftakt zu einer Trilogie. Es lässt sich gut lesen, ist in weiten Teilen realitätsnah geschrieben und zeichnet sich durch einen hohen Spannungsbogen aus.

Die Personen werden gut charakterisiert. Zara ist etwas chaotisch. Doch sie weiß, was sie will. Und zu Cilias Clique will sie auf keinen Fall gehören. Ben, der Skater, zieht die Blicke der Mädchen auf sich. Er gibt sich unnahbar. Alois, der Opa, erhält während der Handlung einen besonderen Part. Mehr möchte ich dazu nicht sagen.

Die Autorin versteht es, das Leben der Jugendlichen anschaulich zu beschreiben. In der Schule herrscht der übliche Zickenkrieg. Der Kampf um begehrte Jungen nimmt manchmal bizarre Züge an.

Der Schriftstil entspricht dem Lebensgefühl der Zielgruppe. Zaras trockener Humor ist unübertroffen. Allerdings lässt mancher Satz ihres Opas dabei an eine Familieneigenschaft denken. Geschickt hat es die Autorin verstanden, Zaras Denken und Reden gegenüber zustellen. Das, was sie über Ben denkt, und das, was sie zu ihm sagt, sind zwei verschiedene Paar Schuhe. Die Gedanken werden dabei kursiv gedruckt. Doch sie kann auch anders. Fast romantisch klingt de obige Satz, der auch aus Zaras Mund stammt. Zu den sprachlichen Höhepunkten gehören die Dialoge zwischen Zara und Ben, aber auch ihre Gespräche mit den Freunden.

Das mythische Elemente bringt die Autorin sehr behutsam in das Geschehen ein. Trotzdem werden die wesentlichen Grundlagen in diesem ersten Teil erklärt. Das heißt aber nicht, dass es am Ende eine Menge offener Fragen gibt. Auch der Cliffhanger ist heftig.

Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Der lockere Sprachstil, die vielen überraschenden Wendungen und manch ungewöhnliche Begegnung machen das Lesen zum Vergnügen.